Die Zahlen sprechen für die DFB-Elf Drei Gründe, warum Deutschland die erste Partie gegen die Ukraine gewinnt

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Der deutsche EM-Kader vor dem Abflug nach Frankreich.

Foto: Boris Roessler

Évian. Am Sonntag ist sie dann endlich vorbei: die Zeit der Prognosen, des Interpretierens. Rund drei Wochen hat der Bundestrainer seine Mannschaft versammelt, wenn das Spiel gegen die Ukraine angepfiffen wird. Allzu nervös brauchen Mannschaft und Fans vor der ersten Partie nicht zu sein. Es gibt drei Gründe, weshalb die deutsche Nationalmannschaft ihr erstes Turnierspiel gegen die Ukraine auf jeden Fall gewinnen wird.

1. Die Statistik

Dass die Teams mit dem Adler auf der Brust als Turniermannschaften gelten, ist eine Volksweise. Auf den Samstag folgt Sonntag, die Renten sind sicher, Deutschland ist eine Turniermannschaft. Das ist mehr als nur eine Annahme, die sich im allgemeinen Gedächtnis erhärtet hat. Die Stärke in Auftaktspielen ist statistisch belegt. Seitdem das Turnier mit einer anfänglichen Gruppenphase ausgetragen wird (1980), hat die deutsche Mannschaft kein Auftaktspiel verloren. Gut, vier Siegen stehen immerhin fünf Unentschieden gegenüber. Darunter befinden sich aber auch ein 1:1 gegen Rumänien 2000 und ein 1:1 gegen die Niederlande vier Jahre später. Die Hochzeit des Rumpelfußballs — da geht ein Remis schon mal als gefühlter Sieg durch. Bei den vergangenen beiden Ausgaben gewann die deutsche Mannschaft mit 2:0 gegen Polen (2008) und 1:0 gegen Portugal. Die Ukraine hingegen hat noch kein Eröffnungsspiel gewonnen bei einer EM, für die sie sich qualifizieren musste. Das hat sie allerdings nun auch erst erstmals geschafft.

2. Die Geschlossenheit

Manuel Neuer hat sogar schon vom Geist von Évian gesprochen. Um das Binnenklima ist es also ganz gut bestellt. Das lässt sich von den Ukrainern auch unter großzügig angelegten Maßstäben nicht behaupten. Beim vergangenen Ligaspiel zwischen Donezk und Kiew sputeten sich sogar die Auswechselspieler, um zur Massenschlägerei aufs Spielfeld zu eilen. Beide Teams stellen das Gros der Nationalmannschaft. Aufgrund der politischen Spannungen im Land steht man sich recht unversöhnlich gegenüber. Die Mär von den elf Freunden hat schon länger keine Gültigkeit. Miteinander zu trainieren ohne Angst vor einem blauen Auge zu haben, wäre der Sache aber nicht abträglich.

3. Die spielerische Klasse

Entscheidend ist auf dem Platz, lautet eine alten Fußball-Weisheit. Dort haben die Deutschen klare qualitative Vorteile. Die Ukrainer haben mit Evgen Konoplyanka nur einen Spieler, der bei einem europäischen Topklub regelmäßig zum Einsatz kommt (FC Sevilla). Auch Andrij Yarmolenko hat internationales Format, wird in der ukrainischen Liga aber zu selten gefordert. Die meisten der deutschen Akteure spielen hingegen bei Top-Vereinen. Das sollte sich bemerkbar machen.