Ex-UEFA-Chef Platini will bei EM nicht ins Stadion
Paris (dpa) - Der gesperrte Ex-UEFA-Chef Michel Platini will bei der Fußball-EM keine Spiele im Stadion besuchen. Das bestätigte der Medienberater des Franzosen, Jean-Christophe Alquier, der Deutschen Presse-Agentur.
Platini vermeidet damit einen möglichen neuen Konflikt mit den FIFA-Ethikhütern, die ihm jede Fußball bezogene Aktivität untersagt haben. Der Französische Fußball-Verband FFF hatte angekündigt, Platini trotz seines Ethikbanns für vier Jahre zu allen EM-Spielen einladen zu wollen.
Ob ein Stadionbesuch zu Ermittlungen der FIFA-Ethikkommission führen würde, war zuletzt allerdings unklar. Man befände sich in einer Grauzone, da es einen solchen Fall noch nie gegeben habe, hieß es zuletzt aus Kreisen des Fußball-Weltverbandes.
Nach den Regularien darf Platini auch keine Interviews geben oder sich öffentlich zu Fußball-Themen äußern. Auch daran will sich der 60-Jährige halten und die EM als Privatmann verfolgen.
Platini war wegen einer dubiosen Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken durch Ex-FIFA-Chef Joseph Blatter aus dem Jahr 2011 zunächst für acht Jahre gesperrt worden. Anschließend wurde der Bann durch Urteile der FIFA-Berufungskommission und des Internationalen Sportgerichtshofs CAS auf letztlich vier Jahre reduziert. Platini will vor ordentlichen Gerichten die Sperre weiter anfechten. Seinen Posten als UEFA-Chef hatte er nach dem CAS-Urteil niedergelegt.