Letzte Testspiele vor dem EM-Auftakt
Hannover (dpa) - Noch einmal 90 Minuten bis zum EM-Ernstfall. 13 von 24 Nationaltrainer können vor dem Beginn der Fußball-Europameisterschaft (10. Juni bis 10. Juli) in Frankreich am Samstag und Sonntag noch einmal ihre Startformationen überprüfen.
Neben Weltmeister Deutschland, der am Samstag (18.00 Uhr) in Gelsenkirchen auf Ungarn trifft, stehen vor allem die Begegnungen von Gastgeber Frankreich, dem DFB-Gruppengegner Nordirland und Mitfavorit Belgien im Fokus.
Die Équipe tricolore um Trainer Didier Deschamps will mit einem Erfolg am Samstag in Metz über Schottland (21.00 Uhr) endlich wieder für sportliche Schlagzeilen sorgen. Der nichtnominierte Torjäger Karim Benzema entfachte in einem Interview eine Rassismus-Debatte. Dazu fallen in Raphaël Varane von Real Madrid, Nebenmann Jérémy Mathieu (FC Barcelona) und Mittelfeldspieler Lassana Diarra wichtige Defensivkräfte für die Heim-EM aus.
Immerhin kann Deschamps auf den nachnominierten Morgan Schneiderlin von Manchester United bauen. „Ich bin bereit und werde meine Bestes in der Zeit geben, in der mich der Trainer einsetzt“, erklärte der Mittelfeldspieler. Frankreich trifft am kommenden Freitag im EM-Eröffnungsspiel in Paris auf Rumänien.
EM-Neuling Nordirland hofft am Samstag (20.45 Uhr) in der Slowakei auf eine gelungene Generalprobe vor dem ersten Gruppenspiel gegen Polen am 12. Juni. Trainer Michael O'Neill will mit seiner Positiv-Serie in die EM starten. Die Nordiren sind seit elf Partien ungeschlagen und setzen auf Treffer von Torjäger Will Grigg. Der Stürmer von Wigan Athletic wurde in der abgelaufenen Saison Torschützenkönig in der dritten englischen Liga. „Will will immer treffen - mit 28 Treffern hat er sie zum Aufstieg geschossen“, erklärte Coach O'Neill.
Nach dem zuletzt schwachen 1:1 gegen Finnland will Geheimfavorit Belgien am Sonntag (18.00 Uhr) gegen Norwegen seine Fans mit einem Erfolg versöhnen. Vor allem in Sachen Chancenverwertung müssen die roten Teufel bis zum Turnier-Start am 13. Juni gegen Italien noch üben. „Wir wissen, dass wir an diesen Dingen noch trainieren müssen“, erklärte Wilmots. In der Abwehr sollen sich nach dem EM-Aus von Kapitän Vincent Kompany die Innenverteidiger Thomas Vermaelen (FC Barcelona) und Jason Denayer (Galatasaray) weiter einspielen.
Auch Österreich zeigte beim 2:1 gegen Malta, dass es bis zum Start gegen Ungarn am 14. Juni noch eine Menge Luft nach oben gibt. Gegen die Niederlande soll am Samstag (20.30 Uhr) daher der nächste Leistungssprung folgen. „Wir wollen unsere EM-Form finden, und die Niederlande sind ein Gegner mit Europameisterschaftsformat“, erklärte Kapitän Christian Fuchs. Nach dem Match gegen defensive Malteser folgt jetzt der Offensiv-Test gegen den Vizeweltmeister von 2010.
Im Duell der EM-Teilnehmer zwischen Schweden und Wales (Sonntag, 16.00 Uhr) soll Champions-League-Sieger Gareth Bale erstmals wieder für den Neuling beginnen. Der Superstar soll laut Trainer Chris Coleman zumindest rund eine Stunde gegen Zlatan Ibrahimovic und Co. am Ball sein. Schweden startet am 13. Juni gegen Irland ins Turnier, Wales beginnt zwei Tage zuvor gegen Slowakei.