Löw doch zur Pressekonferenz in Lwiw
Lwiw (dpa) - Nach einem Muskelspiel der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat sich der DFB am Samstag nach der Ankunft in Lwiw doch noch zu einer Teilnahme von Joachim Löw an der offiziellen Pressekonferenz am Spielort zum letzten EM-Gruppenspiel gegen Dänemark entschlossen.
Nachdem das Abschlusstraining beider Mannschaften am Freitag von der UEFA zum Schutz des Rasens aus der EM-Arena in das Ukraina-Stadion verlegt worden war, hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Teammanager Oliver Bierhoff und den gegen Dänemark gesperrten Nationalspieler Jérome Boateng für den abschließenden Medientermin benannt.
Der DFB berief sich bei seiner Umbesetzung darauf, dass die Teilnahme des Cheftrainers an der Pressekonferenz nicht mehr verpflichtend sei, wenn das Abschlusstraining wegen einer Platzsperre nicht im Stadion stattfinden könne. Dieses war für 18.00 Uhr Ortszeit angesetzt worden, nur eine Dreiviertelstunde nach dem Medientermin.
Der europäische Dachverband wollte sich nach DFB-Angaben nicht mit einer Pressekonferenz ohne Löw abfinden. Sogar mit Sanktionen soll von der UEFA gedroht worden sein, berichtete ein DFB-Sprecher in Lwiw. Ein hoher UEFA-Funktionär habe dann am Samstag direkt mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach Kontakt aufgenommen und „Druck“ gemacht. Nach einem Gespräch zwischen Niersbach und Löw habe man entschieden, dass der Bundestrainer doch zusammen mit Boateng an der Pressekonferenz im Stadion teilnehmen werde, teilte der DFB mit.
Der Medientermin wurde wieder auf den ursprünglichen Termin um 17.15 Uhr Ortszeit festgesetzt, weil Löw am Nachmittag im Teamhotel zunächst noch ein Videostudium für die Partie am Sonntag abhalten wollte.