Nach K.o.: Hodgson erklärt Deutschland zum Vorbild
Krakau (dpa) - Englands Trainer Roy Hodgson hat sich nach dem erneuten vorzeitigen Scheitern seines Teams bei einem großen Turnier ausgerechnet den großen Rivalen Deutschland zum Vorbild genommen.
„Schauen Sie, wo das deutsche Team 2006 stand. Sie hatten ein junges Team, das nicht jeder kannte, sie hatten einen neuen Trainer und sie hatten noch einige erfahrene Spieler. Jeder hat gesehen, was sich seitdem daraus entwickelt hat“, sagte der 64-Jährige einen Tag nach dem EM-Aus im Viertelfinale gegen Italien. „Daran müssen wir uns orientieren“, meinte Hodgson. „Wir müssen optimistisch bleiben und an uns glauben.“
Der Trainer räumte jedoch auch ein, dass England zurzeit im internationalen Vergleich deutlich zurück hänge. „Wir müssen akzeptieren, dass Teams wie Deutschland und Spanien im Moment stärker sind als wir, und hart arbeiten, um dieses Niveau wieder zu erreichen“, sagte Hodgson.
Dafür verantwortlich seien auch die Verhältnisse in der englischen Premiere League. „Sie können Ligen nicht mit Nationalteams vergleichen. Auch jetzt werde ich mir wohl wieder Spiele zwischen zwei sehr guten Premiere-League-Teams anschauen müssen, in denen nur zwei englische Spieler mitspielen“, meinte Hodgson.
Mit Blick auf die WM 2014 in Brasilien äußerte sich der erfahrene Coach dennoch optimistisch. Einen kompletten Neuaufbau ohne Routiniers wie John Terry oder Steven Gerrard werde es nicht geben. „Wir haben immer noch genug gute englische Spieler im Land, um ein starkes englisches Nationalteam zu bilden“, sagte Hodgson. „Es ist wichtig, auch erfahrene Profis im Team zu haben.“