Özils schmaler Grat — Kunst oder Lässigkeit
Khediras starker Beginn, Müllers verpasste Chance und Gomez’ Hacke.
Manuel Neuer: Dirigiert, spielt mit, schnauzt auch mal rum. Aber ist eben doch nicht unüberwindbar. Auch wenn er beim Gegentreffer ohne Abwehrchance blieb.
Lars Bender: Fand mit sicheren Bällen ins Spiel, blockte auch zwei, drei Mal schnelle dänische Angriffe über die linke Seite ab. Verlor aber das wichtige erste Kopfballduell gegen Bendtner vor dem Gegentor. Erlöste das Team vom möglichen Aus mit seinem Treffer zum 2:1.
Mats Hummels: Hielt sich gestern offensiv spürbar zurück — was wohl auch an der enormen Gefährlichkeit von Dänemarks Bendtner gelegen haben mag. Trotzdem darf man Hummels abgeklärt sauberes Spiel im Tackling bewundern.
Holger Badstuber: Aggressiv, exakt, gut. Aber eben auch Teil einer Abwehr, die gegen die Dänen bisweilen Probleme hatte.
Philipp Lahm: Offensiv sehr bemüht, ließ auch über seine linke Abwehrseite wenig zu.
Bastian Schweinsteiger: Nicht so auffällig wie gegen die Niederlande, stellte Räume detailversessen zu, war aber nur an wenigen gefährlichen, offensiven Aktion beteiligt.
Sami Khedira: Die erste Viertelstunde gehörte ihm. Sein Spiel ist von einer stetig wachsenden Präsenz ausgezeichnet. Sehr offensiv, bisweilen gar torgefährlich. Baute dann aber ab.
Thomas Müller: Er wirbelte viel auf der rechten Seite, seine erbitterten Gefechte mit Simon Poulsen hatten Unterhaltungswert. Müller musste die Führung erzielen (6.), scheiterte aber an Andersen.
Mesut Özil: Behakte sich gewaltig mit Kvist und regte sich so sehr darüber auf, dass ihm die Präzision im Spiel verloren ging. Auf schmalem Grat zwischen Kunst und Lässigkeit.
Lukas Podolski: Erzielte sein 44. Tor im 100. Länderspiel. Mit dem rechten Fuß. Das sind Marken, die dieses Spiel für Podolski besonders machten. Lief viel, manchmal zu viel mit dem Ball.
Mario Gomez: Es rumpelte ein bisschen bei — so wurde er angekündigt — „Super-Mario“. Kam im Dänen-Abwehrnetz nicht gut klar. Legte aber beim 1:0 sehenswert per Hacke auf Lukas Podolski ab.
André Schürrle Kam nach 64 Minuten für Podolski, aber auch er vergab eine große Torchance. kup