Pirlo mit Zuversicht: Deutschland hat Angst vor uns
Krakau (dpa) - Sechs Jahre nach dem WM-Triumph in Deutschland nimmt Italien den EM-Sieg ins Visier. Vor dem Halbfinale gegen Deutschland am Donnerstag in Warschau strotzt Andrea Pirlo vor Selbstvertrauen.
„Deutschland hat sicher Angst vor uns“, sagte der Spielmacher am Dienstag mit Verweis auf die schlechte Bilanz der DFB-Elf, die bisher bei keinem großen Turnier gegen die Squadra Azzurra gewinnen konnte. Dennoch erwartet der Profi von Juventus Turin ein Duell auf Augenhöhe: „Das wird ein würdiges Halbfinale. Die Deutschen sind stark. Im Gegensatz zu England werden sie mehr mitspielen und uns Probleme bereiten.“
Nach dem Sieg im Viertelfinale gegen die Engländer wagte der wegen seines lässigen Hebers im Elfmeterschießen gefeierte Pirlo sogar einen Vergleich mit Welt- und Europameister Spanien: „Unser Mittelfeld ist auf dem Niveau der Spanier. Das haben wir zuletzt bewiesen.“
Allerdings sieht Pirlo die kürzere Regenerationszeit als Problem an: „Zwei Tage sind viel in solch einer entscheidenden Turnierphase. Aber wir werden alles tun, um zu regenerieren. Man sollte die EM verlängern, um Chancengleichheit herzustellen.“ Deutschland hatte sein Viertelfinale gegen Griechenland (4:2) bereits am Freitag bestritten. Italien musste am Sonntag gegen England sogar in die Verlängerung.
Vor der Neuauflage des WM-Halbfinales von 2006 bangen die Italiener um den Einsatz des Mittelfeldstars Daniele De Rossi und des Abwehrspielers Ignazio Abate. Beide wurden gegen England verletzt ausgewechselt. „De Rossi und Abate haben Muskelprobleme“, bestätigte Trainer Cesare Prandelli.
Positive Nachrichten kamen dagegen von Juventus Turins Abwehrchef Giorgio Chiellini. Der Innenverteidiger ist nach seiner Oberschenkelzerrung aus dem Irland-Spiel in Rekordzeit ins Team zurückgekehrt. Chiellini konnte am Montagabend erstmals wieder am leichten Training der Azzurri teilnehmen. Ob er gegen Deutschland schon wieder einsetzbar ist, bleibt aber fraglich.