Russlands neuer Star Dsagojew: „War einfach Intuition“
Warschau (dpa) - Ob „russisches Wunderkind“ oder „neuer Arschawin“ - die Fußball-EM hat ihre erste Turnier-Entdeckung und altbekannte Schlagzeilen. Mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Polen schoss sich Alan Dsagojew an die Spitze der Torjägerliste.
Dennoch ärgerte sich der neue russische Stern nach dem 1:1. „Wir hätten den Einzug ins Viertelfinale klar machen müssen. Jetzt müssen wir gegen Griechenland gewinnen“, sagte der 21-Jährige von ZSKA Moskau.
Schon nach seiner Gala mit zwei Toren beim 4:1 gegen Tschechien hatte der junge Mann aus der nordossetischen Stadt Beslan, die durch die Geiselnahme von 2004 weltweit traurige Berühmtheit erlangte, persönliche Bescheidenheit angemahnt. „Dass ich getroffen habe, war nur ein Bonus“, sagte er. Gegen Polen tat sich Dsagojew im brodelnden Nationalstadion von Warschau schwerer als noch gegen die biederen Tschechen, doch war er wieder ein Meister der Effizienz.
Drei Chancen, drei Tore haben die Statistiker der UEFA bisher errechnet. Nach einem Freistoß von Andrej Arschawin war Dsagojew per Kopf erfolgreich. Und meinte nur: „Eigentlich hätte ich in der Szene bei der Ausführung des Standards gar nicht in den Strafraum gehen sollen. Aber ich wusste, dass Arschawin oft in diese Zone flankt und habe mich entschlossen, einzugreifen. Es war einfach Intuition.“