Tschechien vor Zäsur: Cech und Rosicky in Ruhestand?
Lens (dpa) - Tschechiens Fußball-Nationalteam steht nach dem enttäuschenden EM-Vorrunden-Aus vor einer Zäsur. Routinier Jaroslav Plasil erklärte bereits unmittelbar nach dem 0:2 gegen die Türkei am Dienstagabend in Lens seinen Rücktritt.
Der 34-Jährige hatte sein 103. Länderspiel bestritten.
Petr Cech und Tomas Rosicky könnten ihm in den internationalen Ruhestand folgen. „Ich denke, ich werde in den nächsten zwei Wochen eine Entscheidung treffen, also rechtzeitig vor dem Beginn der WM-Qualifikation. Ich muss mich jetzt erstmal sammeln“, sagte der inzwischen 34 Jahre alte Cech vom FC Arsenal.
Zuvor hatte bereits sein bisheriger Teamkollege Rosicky angekündigt, in Ruhe über seine Zukunft nachdenken zu wollen. Nach etlichen Verletzungen und keinem einzigen Premier-League-Spiel in der vergangenen Saison hatte der 35-Jährige keinen Vertrag mehr bei Arsenal erhalten. Auch das entscheidende Spiel um den Achtelfinal-Einzug bei der EM gegen die Türkei hatte Rosicky erneut verletzt verpasst.
Mit nur einem Punkt aus drei Spielen beendet der EM-Sieger von 1976 die Gruppe D als Letzter. „Das ist ein Totalausfall“, schimpfte die Tageszeitung „MF Dnes“ am Mittwoch. „Die Enttäuschung ist groß, das haben wir uns anders vorgestellt“, klagte Vladimir Darida von Hertha BSC. „Aus irgendeinem Grund waren wir hier nicht in der besten Form. Uns fehlten die Energie und der der letzte Funke“, meinte Cech.
Trainer Pavel Vrba will indes weitermachen. „Ich habe nirgendwo anders einen Vertrag als beim Verband als Nationaltrainer“, sagte der 52-Jährige. „Ich bin sehr enttäuscht. Aber wir haben eben keinen Iniesta und keinen Modric wie unsere Gruppengegner Spanien und Kroatien“, meinte Vrba und fügte kämpferisch hinzu: „Das wird für unsere jungen Spieler eine Lektion sein. Das hilft uns dann in der WM-Qualifikation.“