Von Guetta bis Cuba Libre: Das sind die EM-Songs

Berlin (dpa) - Schon bei den ersten Tönen von „Auf uns“ von Andreas Bourani sind die Bilder wieder im Kopf: Mario Götze, der Ball, das Tor, der Titel. Bouranis Lied war die deutsche Hymne für die Fußballweltmeisterschaft vor zwei Jahren.

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Auch zur EM in Frankreich gibt es zahlreiche potenzielle Fußball-Sommerhits. Welche Songs sind im Angebot? Und viel wichtiger, was davon können Fans fahnenschwenkend mitsingen?

DER OFFIZIELLE SONG:

Der musikalische Botschafter der UEFA für die Euro 2016 ist kein Geringerer als der französische Elektro-DJ und Hitgarant David Guetta. Den offiziellen Song für die EM hat er mit der 18-jährigen Schwedin Zara Larsson („Lush Life“) aufgenommen. Das Duo spielt das EM-Lied „This One's For You“ bei der Eröffnungsfeier und der Abschlusszeremonie im Stade de France in Paris.

Außerdem wird es bei allen Anfangs- und Schlusssequenzen der TV-Übertragungen zu Hören sein. Mitgröl-Potential des Liedes: Kritisch - denn er besteht entweder aus Elektro-Beats von Guetta oder langgezogenen „Ohhhhhs“ von Larsson, die die Lungenkapazität ungeübter Sänger übersteigen könnten.

DIE ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN VERTRETER:

Langsamer und ernster wird es bei den deutschen Künstlern, die ARD und ZDF für die musikalische Untermalung der EM-Übertragung ausgewählt haben. Mark Forster steuert mit „Wir sind groß“ für das ZDF einen ruhigen, aber textlich emotionalen Song über Durchhaltenvermögen und Freundschaft bei, der auch gut zu jeder Abi-Abschlussfeier passen würde.

Für ARD geht eine ungewöhnliche Kooperation an den Start: In „Jeder für Jeden“ verbindet sich die Stimme von Herbert Grönemeyer mit den Beats produziert von DJ Felix Jaehn („Ain't Nobody“). Anders als der Song von Forster enthält „Jeder für Jeden“ wichtige Reizwörter für Fußball-Fans: „Team“, „Ball“ und den Musketier-Grundsatz „Alle für einen“. Mitgröl-Potential der beiden Songs: mittel - passt aber gut zu dem Moment, wenn Deutschland gewinnt und sich die halbe Nation Freudentränen aus den Augen wischt.

DER SPONSOREN-SONG:

Der bisher präsenteste EM-Song im TV ist „Taste the Feeling“ von DJ Avicii und dem australischen Sänger Conrad Sewell. Denn er ist in der Werbung von Sponsor Coca Cola zu hören. Das Lied ist dudelig und sommerlich. Und enthält im Text zweimal die Aufforderung eine „Coke“ zu trinken. Der Song bleibt im Kopf und schnell wird zumindest mitgesummt. Der brausesüße Beigeschmack der aufdringlichen Werbung bleibt allerdings auch kleben.

DIE MÖGLICHEN ÜBERRASCHUNGSHITS:

Das Lied eines Spaniers, dessen Herz für Deutschland schlägt, wird in den sozialen Netzwerken als einer der möglichen Sommerhits zur EM gehandelt. Die hessische Band Cuba Libre feiert in „Arriba Deutschland“ zur Latino-Melodie die deutsche Mannschaft schon als „el campeón“. Mitgröl-Potential: Hoch. Sänger, die das „r“ in „arriba“ nicht richtig rollen können, bekommen immerhin noch das „Deutschland“ hin.

Online ebenfalls hoch im Kurs ist „Go hey ya“ von Lobo Ismail. Der gebürtige Jordanier, der in der Slowakei lebt, steuert zur EM eine Nummer bei, die an vergangene Dance-Sommerhits erinnert - aber zum Mittwackeln gut funktioniert. Da der Text relativ einfach gehalten ist („Go go go“), ist die Versuchung ihn auf der Fanmeile zu grölen relativ hoch.

DER BALLERMANN-SCHLAGER:

Wenn es ums Mitsingen geht, haben Partyschlager vom Ballermann naturgemäß gute Chancen. So auch „Ab nach Frankreich“ von Sänger Stefan Stürmer und Dschungelcamp-Königin Melanie Müller, die gemeinsam Fußballer Thomas Müller und seine Torfähigkeit besingen. „Müllalala Schalalala“ könnte nach einem Treffer durchaus öfter über Public-Viewing-Plätze schallen.