„Wahnsinn“: Podolski zündet im 100. Spiel
Lwiw (dpa) - „Wahnsinn!“ Lukas Podolski benötigte nur ein Wort, um seine Glücksgefühle in seinem Jubiläumsspiel zu beschreiben. „Das 100. Länderspiel und dann noch das Tor von mir. Wir haben gewonnen, es war perfekt“, sagte der „Deutschland-Poldi“ nach dem 2:1 gegen Dänemark.
Tor geschossen, Sieg gefeiert und endlich ein Heimspiel bei der Fußball-Europameisterschaft für den gebürtigen Polen. Aber gegen den falschen Gegner. „Ich bin ein bisschen enttäuscht und traurig, dass es die Polen nicht geschafft haben“, sagte Podolski, der nun eben die Griechen weghauen muss.
„Danke an alle - und ab ins Finale!“, rief der Kölsche Jung seinen johlenden Teamkollegen und den Betreuern auf dem Rückflug aus Lwiw nach Danzig in der Nacht zum Montag zu, als er an Bord eine kurze Rede hielt. Auch Podolski ist jetzt angekommen in dem Turnier, dass dem am 4. Juni 1985 in Gleiwitz geborenen Angreifer so viel bedeutet. „Jetzt ist es unsere Aufgabe, das Viertelfinale zu gewinnen und nach vorne zu schauen“, sagte der zum „Spieler des Spiels“ gekürte Torschütze.
Das 1:0 war für ihn die Krönung eines Abends, an dem er mit erst 27 Jahren und als erst zehnter Spieler in den elitären „Club der Hunderter“ aufstieg, der von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (150 Einsätze) angeführt wird. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach würdigte in seiner Bord-Ansprache im Charterflieger den Jubilar: „Ich ziehe meinen Hut vor deiner Leistung. In deinem Alter 100 Länderspiele erreicht zu haben und dabei 44 Tore erzielt zu haben, da sage ich nur: Das ist klasse. Wir alle sind froh, dass wir einen wie dich in unserer Mannschaft haben. Herzlichen Glückwunsch, Lukas!“
Nach einem Turnierstart, bei dem ein spielerisch gereifter Podolski auf der linken Außenbahn bei den Siegen gegen Portugal und die Niederlande fast nur nach hinten schuften musste, tauchte er gegen die Dänen endlich wieder im Strafraum auf. Mit dem schwächeren rechten Fuß knallte er den Ball ins Netz, drehte ab und jubelte mit erhobenem linken Zeigefinger. Podolski hat sich zurückgemeldet nach ersten Kritiken. „Das kommt bei mir nicht all zu oft vor mit dem Kopf oder mit rechts. Es ist für mich ein besonderer Tag, unabhängig von der Auszeichnung und dem Tor. Da ist ein gewisser Stolz in mir.“ Die Krönung soll im 103. Länderspiel folgen - im Endspiel in Kiew!