Allofs vor Rückspiel bei Inter: „kein Abendspaziergang“

Mailand (dpa) - Manager Klaus Allofs gibt vor dem Achtelfinal-Rückspiel des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg in der Europa League bei Inter Mailand den Mahner - trotz des 3:1 in der ersten Partie.

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„Im Hinspiel haben wir sie beherrscht, obwohl sie 1:0 in Führung gegangen sind. Dennoch haben sie die Qualität, uns auch einmal 90 Minuten lang zu beherrschen“, sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur vor dem Spiel am Donnerstag. Hoffnungsträger des VfL ist wieder Top-Star Kevin De Bruyne. Wie lange der Belgier allerdings noch in Wolfsburg spielt, kann auch Allofs trotz des laufendes Vertrages bis 2019 nicht voraussagen.

Frage: In der Zwischenrunde hatte der VfL das Hinspiel 2:0 gegen Sporting Lissabon gewonnen, ist dann im Rückspiel aber noch arg unter Druck geraten. Jetzt haben sie 3:1 gewonnen. Hat die Mannschaft dazu gelernt oder müssen sie wieder zittern?

Antwort: Wir wissen, dass man nicht zwei Spiele gegen Teams wie Sporting dominant bestreiten kann. Das muss auch nicht zwingend gegen Inter Mailand der Fall sein. Im Hinspiel haben wir sie beherrscht, obwohl sie 1:0 in Führung gegangen sind. Dennoch haben sie die Qualität, uns auch einmal 90 Minuten lang zu beherrschen. Es wird kein Abendspaziergang. Wir werden wieder gut spielen müssen, werden wieder unter Druck geraten und werden wieder einen guten Torhüter haben müssen. Ich glaube aber, dass wir besser vorbereitet sind.

Zuletzt hat vor allem Kevin De Bruyne den Unterschied gemacht, auch im Hinspiel. Sofort kamen Fragen auf, wie lange er noch in Wolfsburg spielt. Gibt es denn schon Anfragen für ihn?

Klaus Allofs:Kevin ist bei uns bis 2019 unter Vertrag. In dem Fall läuft es nicht so, dass Vereine ein Fax schicken. Die wissen, wer Berater ist. Das kann durchaus sein, dass es Anfragen beim Berater gegeben hat. Das wäre auch nur zu normal. Wie konkret das dann am Ende ist, weiß ich nicht. Aber auch das hat keine Bedeutung, weil sowohl Kevin als auch der Berater gesagt haben: Der VfL ist der richtige Club für ihn. Das gilt nicht nur für die laufende, sondern auch die kommende Saison. Was darüber hinaus passiert, weiß ich nicht. Das hängt ja auch von unserer sportlichen Entwicklung ab.

Würden sie als Verein schwach, wenn etwa Real Madrid auf einmal 60, 70 oder 80 Millionen Euro bezahlt?

Allofs:Über solche Dinge müssen wir nicht reden, weil es zu abstrakt ist. In dem Zusammenhang will ich auch gar nicht nicht über eine Schmerzgrenze reden. Wir haben einen anderen Anspruch. Mit dem VfL wollen wir in die Champions League und uns unter den besten Clubs in Deutschland etablieren und das wollen wir mit den besten Spielern. Und dazu gehört er natürlich ohne Zweifel. Von daher ist das für uns kein wirtschaftlicher Gesichtspunkt. Wir sind im Begriff, eine Mannschaft aufzubauen und machen uns da nicht so Gedanken darüber, wer uns verlassen könnte.

ZUR PERSON:Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Klaus Allofs ist seit Herbst 2012 beim VfL Wolfsburg. Zuvor hatte der 58-Jährige 14 Jahre lang als Manager bei Werder Bremen gearbeitet. Größter Erfolg in der Profi-Karriere des gebürtigen Düsseldorfers war der Gewinn des EM-Titels 1980.