Die Folgen der Derby-Niederlage DEG muss jetzt Punkte machen

Vor dem Spiel am Mittwoch gegen Wolfsburg ist die Laune bei der DEG bescheiden. Für den Manager ist das aber ein gutes Zeichen.

Der Düsseldorfer Jakub Borzecki (rechts) am Sonntagabend im Duell mit Straubings Adrian Klein.

Foto: RP/Birgit Haefner

Die Derbyniederlage am Freitagabend gegen die Kölner Haie hat Niki Mondt danach nicht losgelassen. Die letzten Sekunden, in denen seine Düsseldorfer EG ein 3:1 verspielte, habe sich der Manager „noch hundert Mal angesehen“, hat er am Montag erzählt. Und sein Fazit fiel gar nicht so düster aus: „Wir haben nicht aufgehört zu spielen, wie es jetzt immer hieß. Wir waren 35 Sekunden vor Ende noch in deren Drittel, wir hatten auch keinen, der nicht zurückgearbeitet hat.“ Vielmehr sei es eine Mischung aus verlorenen Zweikämpfen, falschen Entscheidungen und etwas Pech gewesen. Das mache es nicht besser, aber deswegen gleich alles verdammen, was an diesem denkwürdigen Eishockeyabend passierte? „So bitter die Niederlage war: Ich habe noch nie so eine Stimmung im Dome erlebt. Ich fand die Fans auf den Steh- wie auf den Sitzplätzen phänomenal. Deswegen hat es mir für die Zuschauer fast am meisten leidgetan. Ich hoffe, dass sie wiederkommen.“

Das hoffen sie alle bei der DEG – dass eben trotzdem etwas zurückbleibt von diesem 236. Derby. Was sie hingegen nicht hoffen: Dass das auch sportlich gilt, dass die Mannschaft einen Knacks bekommen hat. War das 1:4 zwei Tage später in Straubing nicht das erste Anzeichen dafür? Schließlich war die DEG ab dem zweiten Drittel deutlich unterlegen, wirkte nie so, als könne sie noch mal einen Gang hochschalten. „Ein sehr, sehr schlechtes Auswärtsspiel von uns“, befand Stürmer Philip Gogulla. Roger Hansson sah es ähnlich, machte das aber nicht am Derby fest: „Natürlich hat das wehgetan, aber wir spielen momentan auch viel, und heute hatten wir nicht genug Kraft. Dann kommen die Strafzeiten dazu, einige Spieler spielen mehr als andere, die ganze Rotation wird verkehrt“, sagte der Trainer nach dem Spiel bei Magentasport.

Auch Mondt glaubt nicht an einen nachhaltigen Schaden durch den Freitagabend: „Wir sind am Sonntag gut rausgekommen. Ich spüre bei der Mannschaft, dass wir nach ärgerlichen Niederlagen direkt eine Reaktion zeigen wollen.“

Die bisherige Bilanz ist ein ordentliches Zwischenzeugnis

Dass die Laune nach dem zweiten Wochenende der neuen DEL-Saison ohne eigenen Sieg nicht die beste war, das wollte der Manager zwar nicht verhehlen, aber auch daran könne er nichts Schlechtes sehen: „Obwohl wir in der Mitte der Tabelle stehen, haben wir Luft nach oben und sind unzufrieden. Das ist doch positiv“, sagt Mondt angesichts des achten Platzes nach 16 Spielen. In der Tat ein ordentliches Zwischenzeugnis, erst recht, wenn man bedenkt, wie viele unnötige Punktverluste sich die DEG bereits leistete. Und dennoch hat sie nichts mit dem unteren Tabellendrittel zu tun.

Damit das Fazit in der Länderspielpause nächste Woche ähnlich positiv ausfällt, braucht es in den drei Spielen bis dahin aber noch Punkte. Am besten schon am Mittwochabend (19.30 Uhr/Magentasport) daheim gegen Wolfsburg. Was alles andere als einfach werden dürfte. Wie die Straubinger spielen die Wolfsburger dieses Jahr Champions League, und sie spielen ähnlich körperlich und druckvoll. „Gegen die muss man sich alles hart erarbeiten“, weiß Mondt. Zumal die Grizzlys nach vielen Abgängen im Sommer langsam wieder ins Rollen kommen: Zuletzt gab es fünf Siege aus acht Spielen, bis auf Rang fünf haben sich die Wolfsburger hochgearbeitet. Will die DEG am Mittwoch punkten, muss sie eine der ältesten Eishockey-Weisheiten befolgen: Man gewinnt Spiele nicht auf der Strafbank. Dort saß sie am Wochenende zu häufig und verlor beide Spiele. Das ist auffällig: Während ihrer acht Siege kassierten die Düsseldorfer nur 6,3 Strafminuten pro Spiel, während ihrer acht Niederlagen waren es 10,9. Selbst wenn man die 25 Minuten von Daniel Fischbuch in Bremerhaven herausrechnet, ist das noch ein Unterschied. Und noch auffälliger: In neun Spielen hielt sie sich in Unterzahl schadlos und gewann sechs davon. Umgedreht: Von den sieben Spielen mit Gegentor in Unterzahl verlor sie fünf. Daran gilt es anzusetzen.