Bayer mit B-Team gegen kämpfendes Atlético
Leverkusen (dpa) - Es ist ein Zeichen der derzeitigen Stärke von Bayer 04 Leverkusen: Der SC Freiburg ist eine größere Herausforderung als Europa-League-Titelverteidiger Atlético Madrid.
„Für uns ist es wichtig, die Spannung für das letzte Bundesliga-Hinrundenspiel gegen Freiburg hoch zu halten. Wir wollen uns mit einer vernünftigen Leistung aus der Gruppenphase verabschieden“, sagte Sportchef Rudi Völler vor dem letzten und für die Werkself unbedeutenden Gruppenspiel des europäischen Fußball-Wettbewerbs am Donnerstag.
Während die unbesiegten Leverkusener auch bei einer Niederlage als Tabellenführer der Gruppe B in die K.o.-Runde einziehen, stehen die Madrilenen mit dem Rücken zur Wand. Atlético braucht wegen des schlechteren Direktvergleichs mit Aris Saloniki ein besseres Ergebnis, als es die Griechen im Heimspiel gegen die abgeschlagenen Norweger von Rosenborg Trondheim erzielen können. Andernfalls ist der Europa-League-Champion ausgeschieden.
Trainer Jupp Heynckes warnte allerdings davor, die Partie wie ein Testspiel anzugehen. „Man darf nicht in den Fehler verfallen, etwas zu leicht zu nehmen. Es gibt keine Freundschaftsspiele“, meinte der Bayer-Coach und richtete den Blick schon auf die Bundesligapartie gegen den SC Freiburg. „Jedes gute Spiel hebt die Stimmung, und wir sehen das schon im Zusammenhang mit der Partie am Sonntag“, meinte Heynckes, der gegen Madrid dennoch eine Art B- Auswahl auf das Feld schicken wird.
Der Bundesliga-Zweite muss auf jeden Fall Nationaltorhüter René Adler ersetzen. Der 25-Jährige hat sein Fußball-Jahr 2010 beendet und wird sowohl gegen die Spanier als auch am 19. Dezember gegen Freiburg fehlen, um Probleme mit den Patellasehnen auszukurieren. In beiden Partien wird Fabian Giefer im Tor stehen. Zurück im Kader ist nach Verletzungspause Torjäger Stefan Kießling, ein Einsatz von Beginn an käme aber wohl zu früh. Auch Michael Ballack ist seit Sonntag wieder im Mannschaftstraining. Der Nationalmannschafts- Kapitän wird zur Rückrunde wieder im Team erwartet.
Denkbar ist zudem, dass Stützen des Teams wie Arturo Vidal, Sidney Sam, Tranquillo Barnetta oder Eren Derdiyok für die Freiburg-Partie geschont werden: Bayer will erster Verfolger von Borussia Dortmund bleiben. „Wir haben eine tolle Bundesliga-Hinrunde gespielt und bisher eine sehr gute Europa League“, zog Völler ein Zwischenfazit, mahnte aber, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben. „Gewonnen ist damit noch nichts. Wir sind optimistisch, aber auch realistisch.“
Einen Wunschgegner hat Bayer 04 für die Auslosung der am 17. Februar anstehenden Runde der letzten 32 Mannschaften nicht. „Wir sind selbstbewusst genug, gegen jeden anzutreten“, sagte Völler. Auch Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser wollte sich nicht konkret festlegen, meinte aber: „Attraktiv und schlagbar sollte er sein.“
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Bayer Leverkusen: Giefer - Schwaab, Friedrich, Hyypiä, Castro - Reinartz, Rolfes - Sam (Kaplan), Renato Augusto, Jörgensen - Helmes
Atlético Madrid: De Gea - Valera, Perea, Álvaro Dominguez, Luis - - Raul Garcia, Assunção - Suarez, Simão - Forlán, Agüero
Schiedsrichter: Tudor (Rumänien)