Heimspiel gegen Belgrad Europapokal in Köln: Polizei erwartet gewaltbereite Fans
Köln (dpa) - Die Polizei rüstet sich mit einem Großaufgebot für das Europa-League-Heimspiel des 1. FC Köln gegen Roter Stern Belgrad. Mehr als 2000 Beamte sollen mögliche Ausschreitungen rund um die Partie am Donnerstag (19.00 Uhr) verhindern.
Auch Wasserwerfer werden im Einsatz sein, kündigte die Behörde in Köln an. Die Polizei rechnet mit Hunderten gewaltbereiten Fans in der Domstadt. Anhänger ohne Ticket sollen schon weit vor dem Stadion abgefangen werden. „Ich sage ganz deutlich: Die Polizei Köln wird Auseinandersetzungen nicht hinnehmen“, sagte Polizeipräsident Uwe Jacob. Elf Einsatzhundertschaften seien für das Risikospiel angefordert worden.
Für den FC ist die Begegnung das erste Heimspiel auf europäischer Bühne seit 25 Jahren; 46 000 Zuschauer werden erwartet. Unter den Heimfans rechne man mit bis zu 500 Störern, erläuterte Polizei- Einsatzleiter Michael Temme. Bei den „gewaltgeneigten“ Anhängern des FC finde offenbar eine „sehr breite Mobilisierung“ statt.
Aus Belgrad werden bis zu 5000 Fans - mehr als die Hälfte ohne Ticket - erwartet. Auch unter ihnen gebe es nach derzeitigen Erkenntnissen bis zu 500 Risikofans. „Das Verhältnis beider Störergruppierungen zueinander wird übereinstimmend - von Belgrad und von uns - als feindschaftlich eingeschätzt“, sagte Temme. Die Anhängerschaft des serbischen Vereins ist in der Vergangenheit schon häufiger mit Gewaltausbrüchen aufgefallen.
Den Informationsaustausch mit dem Gastverein über dessen Fans bemängelte die Behörde. „Es macht mich schon nachdenklich, dass bei einem Verein, der sich auf internationaler Bühne bewegt, nicht die erforderlichen Informationen rüberkommen“, sagte Temme.
Vor allem soll verhindert werden, dass Gruppierungen ohne Eintrittskarte - das könnten im Fall der Belgrader mehr als 2000 sein - am Stadion auftauchen. Man werde daher Vorkontrollen durchführen, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle. 700 Ordnungskräfte seien im Einsatz. Der Club distanzierte sich von den sogenannten Störern.