FC Porto und Benfica nach Siegen vor Final-Einzug
Porto (dpa) - Der FC Porto lässt das fast bankrotte Portugal von einem historischen Coup in der Europa League träumen. Der portugiesische Meister besiegte im Halbfinal-Hinspiel den spanischen Leverkusen-Bezwinger FC Villarreal dank des Viererpacks von Torjäger Radamel Falcao mit 5:1 (0:1).
Damit verschaffte sich Porto eine perfekte Ausgangsposition für das Rückspiel am 5. Mai. 214 Kilometer weiter südlich setzte sich Rekordmeister Benfica Lissabon im Estadio da Luz im rein portugiesischen Duell gegen Sporting Braga mit 2:1 (0:0) durch. Im Finale am 18. Mai in Dublin winkt jetzt erstmals eine portugiesische Landesmeisterschaft.
Nach zwölf Pflichtsiegen in Serie tat sich der FC Porto gegen den Tabellenvierten der Primera Division sehr schwer. Das erwartete Offensivspektakel - beide Teams hatten vor der Partie zusammen 52 Tore im laufenden Wettbewerb produziert - blieb zunächst aus. Porto, seit Anfang April bereits Meister, fehlte der Esprit, Villareals kompakte Defensive zu knacken. Das „Submarino amaraillo“ (das Gelbe U-Boot) war bei Kontern sogar gefährlicher und ging Sekunden vor der Pause durch Cani (45.) verdient in Führung.
Auf der Club-Homepage hatte der FC Porto vor dem Spiel die „Operation blauer Torpedo“ gestartet und dabei großspurig die Versenkung des gelben U-Boots angekündigt. Nach einem unnötigen Foul von Villarreals Keeper Diego Lopez an Falcao (48.) verwandelte der kolumbianische Torjäger den fälligen Elfmeter selbst. Freddy Guarin (61.) und der überragende Falcao mit seinen Europa League-Treffern 13, 14 und 15 (67./75./89.) besiegelten das Schicksal der Gäste.
Die Partie in der Hauptstadt lieferte eher magere Kost. Benfica war im Duell der beiden Champions League-Absteiger klar überlegen, hatte auch ein Chancenplus, aber es dauerte bis zur 50. Minute, bis der Brasilianer Jaardel den Defensivriegel des Außenseiters knackte. Nur 188 Sekunden später köpfte Bragas Brasilianer Vandinho aus 16 Metern den Ausgleich. Oscar Cardozo gelang mit einem direkt verwandelten Freistoß (59.) der Siegtreffer für Benfica, das in der ersten K.o.-Runde den VfB Stuttgart ausgeschaltet hatte.