Festgenommene Lazio-Fans beschäftigen Regierungschefs
Warschau (dpa) - Das Schicksal festgenommener italienischer Fußballfans hat auch die Regierungschefs bei den dritten polnisch-italienischen Regierungskonsultationen in Warschau beschäftigt.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk sagte nach dem Treffen mit seinem italienischen Amtskollegen Enrico Letta, er werde über die Angelegenheit mit dem Justizminister und dem Generalstaatsanwalt sprechen. Italienische Medien hatten über einen unangemessen harten Polizeieinsatz gegen randalierende Lazio-Fans vor einer Europa-League-Begegnung Ende November in Warschau gesprochen. Rund 150 Italiener waren vor der Partie festgenommen worden.
„Viele von uns Regierungschefs waren schon in der Lage, dass sie sich um die Fans aus dem eigenen Land sorgen und um Rechtshilfe kümmern mussten“, sagte Tusk. Wer sich nach polnischem Recht strafbar gemacht habe, müsse dafür zu Rechenschaft gezogen werden. Das solle aber so transparent wie möglich für die Ausländer geschehen. Unnötige Verzögerungen sollten vermieden werden. Letta sagte in Warschau, er habe um besondere Sensibilität und mögliche Beschleunigung der Verfahren gegen die Italiener gebeten. Derzeit warten noch 22 Lazio-Fans auf ihren Prozess, ein Teil der Festgenommenen wurde bereits zu Geldstrafen und Stadionverboten verurteilt.