Gomez, Kuranyi, Can: Legionärs-Trio will glänzen
Hamburg (dpa) - Lukas Podolski muss zuschauen, wenn Mario Gomez, Kevin Kuranyi und Emre Can die große Fußball-Bühne betreten.
Denn während Inter Mailand den Weltmeister nicht für die Europa League gemeldet hat, kann das in Italien, Russland und England beschäftigte deutsche Legionärs-Trio im zweithöchsten Kontinental-Wettbewerb mit seinen Clubs für Furore sorgen. Im Kampf um den Achtelfinal-Einzug tritt Gomez mit dem AC Florenz am Donnerstag bei Tottenham Hotspur an. Kuranyis Dynamos aus Moskau bestreiten ihr Hinspiel beim RSC Anderlecht mit dem früheren Gladbacher und Bremer Marko Marin, und Cans FC Liverpool empfängt Besiktas Istanbul.
Natürlich mit dem erst 21 Jahre alten Senkrechtstarter Can, der im Sommer von Bayer Leverkusen auf die Insel gewechselt ist. „Emre ist ein großes Talent. Er lernt schnell und ist taktisch für sein Alter schon sehr weit. Er hat eine großartige Zukunft vor sich“, lobte Coach Brendan Rodgers. Seit dem 4:1 über Swansea City am 29. Dezember ist Can bei den Reds unverzichtbar. Nach Anlaufschwierigkeiten und einer Knöchelverletzung stand er zuletzt in sieben Liga-Spielen stets 90 Minuten auf dem Rasen. Die Zeitung „Liverpool Echo“ nannte ihn den herausragenden Akteur der vergangenen Wochen.
Rodgers ist sogar überzeugt, dass Can „den Sprung vom Rohdiamanten zum polierten Edelstein“ schafft, schrieb das „Echo“. Die Ablöse von zehn Millionen Euro werde sich „als Schnäppchen herausstellen“, sagte Rodgers weiter über den früheren Leverkusener, der beim FC Liverpool seinen Platz rechts in der neuen Dreierkette gefunden hat.
Weiter in vorderster Front agiert Torjäger Gomez, der nach mehreren Verletzungspausen und entsprechender Durststrecke bei der Fiorentina zuletzt ebenfalls zu alter Stärke zurückgefunden hat. Fünf Tore in nur zehn Tagen in Liga- und Pokalspielen beweisen dies eindrucksvoll. Am Samstag gegen Sassuolo Calcio wurde Gomez noch geschont, bei den Spurs sollen er und Mohamed Salah im Angriff dafür sorgen, dass Florenz' Serie hält: Auswärts ist das Team in der Europa League seit eineinhalb Jahren unbesiegt. „Die Herausforderung wird hart und der Schauplatz, die White Hart Lane, hitzig. Florenz kommt jedoch mit Rückenwind nach London“, glaubt „La Gazzetta dello Sport“.
Kevin Kuranyi, Gomez' einstiger Rivale um einen Platz im Angriff der deutschen Nationalelf, kann auf Europas Bühne gar Werbung in eigener Sache betreiben. Im Portugal-Trainingslager von Dynamo Moskau hat der Ex-Stuttgarter bereits über eine mögliche Verlängerung seines auslaufenden Vertrags gesprochen. Der Verein möchte ihn halten, aber noch ist alles offen. Für Kuranyi hat erst mal der belgische Meister Priorität. „Gegen Gladbach hat Anderlecht stark kombiniert. Der Ball ist schnell durch ihre Reihen gelaufen, darauf stellen wir uns ein“, betonte Kuranyi.
