Mourinho statt Benitez - Chelsea vor Trainer-Rotation

Amsterdam (dpa) - Das ersehnte Comeback von José Mourinho beim FC Chelsea rückt näher - im Schatten der nahenden Ablösung nutzt Rafael Benitez das Europa-League-Finale als letzte große Eigenwerbung.

„Die Agenten arbeiten“, berichtete der spanische Coach vor dem Duell mit Benfica Lissabon. Auch bei einem Triumph in Amsterdam wird er das Interimsamt bei den Londonern zum Saisonende abgeben, aber Benitez möchte sich mit seinem fünften internationalen Clubtitel verabschieden und sich damit auch für eine Weiterbeschäftigung in England empfehlen. „Die Premier League ist eine fantastische Liga.“

Die Spekulationen über eine Rückkehr Mourinhos an die Stamford Bridge hatte Benitez unlängst selbst angeheizt („Jeder weiß, wer es sein wird“). Nun lassen Aussagen des Clubchefs von Paris Saint- Germain ebenfalls auf einen zeitnahen Abschied des Portugiesen bei Real Madrid schließen. Vor einigen Tagen habe ihn Reals Generaldirektor Jose Angel Sanchez angerufen, berichtete Nasser Al-Khelaifi in einem Interview der „L'Équipe“ (Dienstag).

Reals Avancen für PSG-Trainer Carlo Ancelotti habe er jedoch zurückgewiesen. „Ich habe sehr schnell zu ihm gesagt: Wenn Sie versuchen, Carlo zu holen, sollten Sie wissen, dass er noch einen Vertrag für ein weiteres Jahr hat“, sagte Al-Khelaifi.

Laut englischen Medienberichten sollen sich die Verhandlungen des aktuellen Champions-League-Siegers mit seinem früheren Erfolgscoach dem Abschluss nähern - gepaart mit einer Vertragsverlängerung für Mourinho-Liebling Frank Lampard. Spanische Zeitungen spekulieren zudem, ob der Portugiese auch noch Sami Khedira mit an die Themse lockt.

Obwohl Mourinho jüngst seinen Verbleib bei den Königlichen nicht ausschloss, ist der Ruf „José's Coming Home“ zum Hit unter den Chelsea-Fans aufgestiegen. Und auch die zunächst spärlichen Anhänger der Blues, die morgens am Amsterdamer Flughafen die ersten von insgesamt 77 Dienstags-Maschinen aus London verließen, diskutierten begeistert über „The Special One“.

Schon vor der Ankunft am Finalort hatten selbst die Aktiven von ihrem möglicherweise neuen Coach geschwärmt. Als „großartigen Manager“ pries ihn Mittelfeldspieler Juan Mata. „Jeder kennt die großartigen Fähigkeiten, die Mourinho besitzt. Er hat einen großartigen Job bei anderen Clubs gemacht“, lobte der brasilianische Innenverteidiger David Luiz. „Sollte Mourinho kommen, wäre ich glücklich, weil er ein fantastischer Coach ist und weil er als beste Option für den Club angesehen wird.“