Schalke bangt nach Nullnummer um K.o.-Runde

Gelsenkirchen (dpa) - Der Trainer wütend, die Spieler sprachlos und der Torjäger verletzt: Der FC Schalke erlebte bei dem blamablen 0:0 gegen AEK Larnaca in der Europa League einen rabenschwarzen Abend.

„Das haben wir uns sicherlich anders vorgestellt“, bekannte Schalkes Manager Horst Heldt. Gegen einen international zweitklassigen Gegner ließ Trainer Huub Stevens die „B-Elf“ ran und stellte fest: „Das war enttäuschend.“ Zu allem Überfluss brach sich Klaas-Jan Huntelaar das Nasenbein.

Schalkes Torgarant, der in bislang 19 Pflichtspielen 21 Tore für seinen Club erzielte, war in der Schlussphase bei einem Kopfball von Joel Matip getroffen worden. Die „Königsblauen“ bestritten den Rest der Partie in Unterzahl.

Schon kurz nach dem Abpfiff war Huntelaars Nase im Krankenhaus operativ gerichtet worden. Einen Tag später ließ er sich eine Spezialmaske anpassen und sagte gegenüber dem Onlineportal „Bild.de“: „Ich habe höllische Schmerzen.“

In der Partie blieb „The Hunter“ blass, weil der einzigen Sturmspitze die Unterstützung aus dem Mittelfeld fehlte. Trainer Stevens hatte nach dem klaren 5:0-Erfolg in Larnaca im Rückspiel vor heimischer Kulisse Lewis Holtby und Jefferson Farfan eine Stunde lang auf die Bank gesetzt und Benedikt Höwedes, Jermaine Jones sowie Raúl gar nicht erst für den 18er-Kader nominiert.

Die dafür aufgebotenen José Manuel Jurado, Ciprian Marica oder Jan Morávek rechtfertigten das in sie gesetzte Vertrauen nicht. Manager Heldt monierte „bei einigen Spielern die Leidenschaftslosigkeit“. Stevens verteidigte seine Rotation und wies Kritik wütend zurück: „Ich habe nur Spieler gebracht, die frisch waren.“ Einmal in Rage, schimpfte der Niederländer weiter: „Wer von unseren Spielern gegen Larnaca spielt, der muss eine andere Leistung bringen.“

Marco Höger, der als einer der wenigen Profis nicht wortlos und mit grimmiger Miene aus der Arena stampfte, brachte es auf den Punkt: „Wir müssen mit dem 0:0 zufrieden sein.“ Nur die Paraden von Torwart Lars Unnerstall bewahrte Schalke vor einer Niederlage.

Nach dem vierten Vorrunden-Spiel bleibt die Stevens-Elf in der Gruppe J zwar Tabellenführer (8 Punkte), doch der Vorsprung auf Rang drei schmolz von fünf auf drei Zähler. Vor den letzten Gruppenspielen gegen Steaua Bukarest (1. Dezember) und Maccabi Haifa (14. Dezember) warnte Heldt vor dem Aus: „Wir müssen aufpassen, dass wir kurz vor Weihnachten nicht dastehen und uns fragen: Wie blöd sind wir eigentlich, dass wir das noch aus der Hand gegeben haben?“