FC Sion schaltet im Streit mit der UEFA die EU ein

Sion (dpa) - Der FC Sion hat im Rechtsstreit mit der UEFA nun die Europäische Kommission eingeschaltet. Das teilte der Schweizer Erstligist auf seiner Homepage mit.

Nach dem Bezirksgericht Martigny, dem Walliser und Waadtländer Kantonsgericht sowie dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne soll Brüssel im Zwist des Clubs mit der Europäischen Fußballunion entscheiden. Die UEFA hatte Sion aus der Europa League ausgeschlossen, da der Verein gegen ein Transferverbot verstoßen haben soll.

Die UEFA habe sich über zwei Urteile von Schweizer Gerichten hinweggesetzt, indem sie den FC Sion nicht an der Europa League teilnehmen lasse und erkenne nur den CAS als zuständiges Gremium an, erklärte der Schweizer Club. „Damit die zivilen Schweizer Gerichte und der Rechtsstaat respektiert werden“, werde nun die EU eingeschaltet, so Sion-Präsident Christian Constantin.

Neben der Klage gegen die UEFA will der Club in Brüssel erreichen, dass der CAS als „nicht unabhängig“ erklärt wird. Beraten wird der Walliser Verein in dieser Frage vom Belgier Jean-Louis Dupont, der sich 1995 als einer der Anwälte im Fall Bosman einen Namen gemacht hatte. Damals hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Profi-Fußballer in der Europäischen Union nach Vertragsende ohne Ablösesumme zu einem anderen Club wechseln können.