Huntelaar auf Rekordkurs - Hildebrand kommt

Nikosia (dpa) - Nach dem höchsten Auswärtssieg in der Europapokal-Geschichte ist die nächste Runde nur noch Formsache, nun gilt es für den FC Schalke 04 in der Bundesliga den Anschluss zu halten.

„Das war ein standesgemäßer Erfolg. Wir sind in der Europa League auf dem richtigen Weg und wären mit einem weiteren Sieg schon durch, wollen aber Gruppenerster werden“, sagte Manager Horst Heldt nach dem 5:0-Erfolg bei AEK Larnaca am dritten Spieltag der Europa League. Damit führen die Gelsenkirchener die Tabelle zur Halbzeit mit 7 Punkten an und dürften sich den Einzug in die Runde der letzten 32 Team nicht mehr nehmen lassen.

Zudem hat sich der Club in der Torwartfrage für die Verpflichtung des früheren Nationaltorhüters Timo Hildebrand entschieden. Damit reagierten die Schalker auf den mehrmonatigen Ausfall von Schlussmann Ralf Fährmann. Der 32 Jahre alte Hildebrand war zuletzt vereinslos und hatte sich beim Zweitligisten Eintracht Frankfurt fit gehalten.

Im Mittelpunkt bei dem ungefährdeten Sieg gegen einen international eher zweitklassigen Gegner stand Schalkes Torjäger Klaas-Jan Huntelaar, der mit seinen beiden Toren (35./88.) seine Trefferausbeute in 16 Pflichtspielen auf 18 schraubte. Damit ist der Niederländer auf der Jagd nach seinem eigenen Rekord vor fünf Jahren, als er mit 51 Treffern in verschiedenen Wettbewerben für Ajax Amsterdam zum „Welttorjäger des Jahres 2006“ gekürt wurde. „Klaas-Jan ist sehr präsent. Ich hätte nichts dagegen, wenn er Europas Torschützenkönig wird“, sagte Heldt.

Der „Hunter“ will die Messlatte aber nicht zu hoch hängen. „Wenn es einmal gut läuft, dann kommen die Tore wie von allein. Aber dafür muss ich auch auf dem Platz arbeiten und die Mannschaft gut spielen“, sagte der niederländische Nationalspieler. Sein berühmter Nebenmann Raúl müsse daher nicht fürchten, dass Huntelaar ihn vom Thron der Topscorer stoßen wolle.

Mit 71 Treffern im Europapokal ist der Spanier der beste internationale Torschütze. Allerdings hat Raúl in der laufenden Saison der Europa League noch nicht getroffen, Huntelaar inzwischen schon fünfmal. „Ich schaue aber nicht darauf, wie viele Tore andere Stürmer machen, sondern versuche selbst, das Bestmögliche heraus zu holen. Wie viele Tore das am Ende der Saison werden, weiß ich nicht“, sagt Huntelaar.

Den Sieg auf Zypern leitete Lewis Holtby mit seinem Treffer ein (23.), Joel Matip (40.) und Julian Draxler (87.) sorgten für die weiteren Torerfolge. Mit der gefährlichen Offensivabteilung verfügt Schalke über eine Qualität, die international höchsten Ansprüchen genügt - in der Liga allerdings reicht dies derzeit noch nicht für einen Spitzenplatz. Daher ist die Bundesligapartie am Sonntag bei Bayer Leverkusen schon richtungweisend. Bei einem Sieg in der BayArena könnten die Königsblauen wieder den Anschluss an die Spitzenpositionen herstellen, bei einer Niederlage hingegen würden sie vorerst im Niemandsland der Bundesliga versinken.