Schalke hakt 0:0 schnell ab - Fokus auf Bayern
Cluj (dpa) - Kaum war die trostlose Nullnummer in der Fußball-Provinz zu Ende, blickte Ralf Rangnick nach vorn. „Wir müssen unsere Konzentration jetzt voll auf das Spiel gegen Bayern München richten“, sagte der Trainer des FC Schalke 04 nach dem 0:0 in Cluj gegen Steaua Bukarest.
Von einer optimalen Vorbereitung auf das kommende Duell mit dem deutschen Rekordmeister konnte beim Pokalsieger jedoch keine Rede sein. Erst am frühen Freitagabend wird der Schalke-Tross wieder in Düsseldorf erwartet. Da bleibt Rangnick und Co. nur wenig Zeit, sich auf die richtungweisende Top-Begegnung mit dem Münchner Starensemble einzustimmen. Und der Coach verlor auch nicht viele Worte zum Auftritt seiner Mannschaft in Siebenbürgen. „Mit der Defensivleistung bin ich sehr zufrieden“, sagte er. Das Manko lag im Bereich Attacke. „Leider haben wir aus unserer Dominanz kein Tor erzielt“, klagte der 53-Jährige.
Im spannungsgeladenen Aufeinandertreffen mit den Bayern geht Rangnick am Sonntag von völlig veränderten Verhältnissen aus: „Das wird ein ganz anderes Spiel, weil der Gegner nicht annähernd so defensiv auftreten wird wie Bukarest.“
Hat seine Mannschaft gegen die Bayern noch genügend Energie und Mut? „Darauf wird es ankommen“, betonte Rangnick. Torhüter Ralf Fährmann ging in Cluj schon mal mit gutem Beispiel voran: Er hielt trotz seiner Verletzung im rechten Sprunggelenk 90 Minuten durch. Ein dicker Verband und „ein Schmerzmittelcocktail“ machten den 22-Jährigen entsprechend fit. Nun darf er sich auf die Auseinandersetzung mit seinem Schalker Vorgänger Manuel Neuer freuen.
Dabei hat Fährmann ein großes Begehr an die Knappen-Fans: Sie sollen Neuer nicht gnadenlos auspfeifen. „Ich würde mir das wünschen. Manuel hat so viel für den Verein getan“ - und er habe negative Begleiterscheinungen nicht verdient, meinte der Neuer-Nachfolger. „Ich habe Manuel sehr viel zu verdanken, er hat mich immer in der Öffentlichkeit geschützt. Außerdem konnte ich mir viel von ihm abschauen.“ Für Fährmanns steht fest: „Er ist der beste Torhüter der Welt.“
Doch diese verbale Auszeichnung wird Neuer nicht vor Missfallensbekundungen bewahren. „Es wird sicher Pfiffe geben. Jeder Fan kann sich aussuchen, wie er reagiert, ich kann niemandem etwas vorschreiben“, meinte Schalke-Manager Horst Heldt, der „mit allem“ rechnet. Klaas-Jan Huntelaar will es mit seinen persönlichen Ambitionen ebenso halten: „Du kannst gegen jeden Torwart treffen. Kein Torwart ist ein Supermann“, sagte der Niederländer, mit vier Toren bislang bester Schalke-Schütze der aktuellen Saison.