Schalke peilt Gruppensieg an - Heldt: „Wäre ein Vorteil“
Tripoli (dpa) - Mit Selbstvertrauen und großen Ambitionen geht Schalke 04 in den Endspurt vor der Winterpause. Drei Spiele, drei Siege - das ist das erklärte Ziel vor dem abschließenden Gruppenspiel in der Europa League bei Asteras Tripolis und den bis Weihnachten ausstehenden Bundesligapartien.
„Wir wollen als Gruppenerster durchs Ziel gehen. Sollten wir in Tripolis und die restlichen zwei Bundesligaspiele in Augsburg und gegen Hoffenheim gewinnen, haben wir eine gute Hinrunde gespielt“, sagte Mittelfeldregisseur Max Meyer vor der Partie am Donnerstag in Griechenland.
„Wir sind hierher gefahren, um zu gewinnen und den Gruppensieg klar zu machen“, meinte Trainer André Breitenreiter. Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting betonte die „hundertprozentige Motivation“ des Teams, zu dessen Kader auch wieder Sidney Sam gehört.
Nach einer zwischenzeitlichen Durststrecke ist bei den Schalkern mit dem 3:1 gegen Hannover der Glaube an die eigene Stärke zurückgekehrt, auch wenn Dennis Aogo (Achillessehnenprobleme) und Leon Goretzka die Reise nicht mitmachten.
„Leon hat unheimlich viele Spiele gemacht. Bei ihm ist es eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Horst Heldt vor dem Abflug in Düsseldorf. Als Geburtstagsgeschenk wünscht sich der Manager, der am Mittwoch 46 Jahre alt wurde, „dass wir gewinnen und Gruppenerster bleiben. Wenn man sieht, wer in der Champions League ausgeschieden ist und von oben runterkommt, wäre das ein Vorteil.“
Bei der Auslosung zur K.o.-Runde am Montag ginge man diesen Hochkarätern aus dem Weg und hätte im Rückspiel Heimrecht. Die Chancen stehen gut. Schalke ist mit elf Punkten Tabellenführer vor Sparta Prag (9) und den bereits ausgeschiedenen Teams aus Tripolis und Nikosia.
Sollten Prag und Schalke am Ende punktgleich sein, spräche der direkte Vergleich für die Tschechen. Dieses Szenario will sich Heldt nicht vorstellen. „Wir müssen konzentriert arbeiten. Wenn das gelingt, sind wir die bessere Mannschaft. Ich hoffe, dass das auch auf dem Platz sichtbar wird.“
Durch die Vertragsauflösung mit Kevin-Prince Boateng schuf der Manager mehr Spielraum für die in der Winterpause geplante Kaderoptimierung. „Wir haben uns finanziell verbessert. Aber das Erstrangige für beide Seiten ist, dass wir das Kapitel geschlossen haben“, betonte Heldt. Er gehe davon aus, dass Boateng wieder „beim AC Mailand anheuern“ werde.
Weitere Personalentscheidungen will Heldt, dessen Abschied zum Saisonende beschlossen scheint, in Absprache mit Breitenreiter in Ruhe treffen. „Wir arbeiten an verschiedenen Themen. Wir haben schon im Sommer gesagt, dass wir im Winter nachlegen wollen. Es gibt aber nichts Konkretes“, sagte Heldt. Gehandelt werden Spieler wie Sebastian Rode (FC Bayern), Gökhan Inler (Leicester), Maximilian Arnold (Wolfsburg) oder die Brasilianer Mauricio (Grozny) und Renato Augusto (Corinthians Sao Paulo).
Zuvor aber muss Schalke die Aufgabe im 7717 Zuschauer fassenden Stadion Theodoros Kolokotronis lösen. Nicht zuletzt wegen des 4:0 im Hinspiel ist Johannes Geis optimistisch. „Wir müssen Gas geben. Es sollte unser Anspruch sein, einen guten Hinrundenabschluss zu haben.“
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Asteras Tripolis: Theodoropoulos - Lluy, Sankaré, Zisopoulos, Giannoulis - Iglesias, Kourbelis - Fountas, Fernandez, Mazza - Giannou
FC Schalke 04: Fährmann - Caicara, Höwedes, Neustädter, Kolasinac - Geis, Hojbjerg - Sané, Meyer, Choupo-Moting - Huntelaar
Schiedsrichter: Liany (Israel)