Schalke will Weiterkommen perfekt machen

Prag (dpa) - Der FC Schalke 04 will in der „Goldenen Stadt“ Prag endlich wieder glänzen. „Wir wollen dort eine gute Leistung abliefern und gerade in dieser Phase für eine positive Ausstrahlung sorgen“, sagte Schalke-Coach Breitenreiter vor dem Rückspiel der Europa League bei Sparta Prag.

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Mit einem Sieg am Donnerstag würde der Fußball-Bundesligist den Einzug in die Zwischenrunde perfekt machen. „Wir wollen drei Punkte aus Prag entführen, das ist doch klar“, meinte 04-Verteidiger Sascha Riether vor dem Abflug.

„Das ist machbar, auch wenn es der schwerste Gegner ist“, sagte Manager Horst Heldt vor dem Gastspiel beim tschechischen Traditions- und Erfolgsclub. „Wir sind Favorit und können einen Schritt nach vorne machen.“ Seit der Wirbel um seinen höchstwahrscheinlichen Abschied von Schalke vor dem Hinspiel gegen Prag (2:2) losbrach, haben die „Königsblauen“ keines der vergangenen vier Pflichtspiele mehr gewonnen.

Vielleicht hilft es den Schalke-Profis wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, dass es in der Causa Heldt endlich eine Entscheidung gibt: Er wird zumindest bis zum Saisonende weitermachen. „Wir brauchen jetzt Klarheit und Ruhe“, sagte der 45-Jährige selbst. Schließlich ist die Begegnung bei Sparta nur der Auftakt von November-Festspielen. Schon am Sonntag steht das brisante Derby bei Borussia Dortmund an, danach folgen die Spitzenduelle gegen Bayern München und bei Bayer Leverkusen.

„Wir fahren nach Prag, um ein positives Ergebnis zu erzielen und nicht einen Spieler für das Wochenende zu schonen“, erklärt Breitenreiter. Er fühlte sich nach der Ingolstadt-Partie mit der Aussage, die drei Toppartien in der Liga seien nur „Bonus-Spiele“, missverstanden. „Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass wir in diesen Spielen nicht Favorit sind und im Moment eine schwierige Phase haben“, sagte er und versicherte: „Die Jungs werden alles geben, was möglich ist. Und wenn wir nicht gewinnen, werden wir ihnen wenigstens den Rasen umpflügen.“

Ein Erfolgserlebnis an der Moldau wäre für das angeschlagene Selbstbewusstsein wichtig. „Wir wollen uns in Prag Sicherheit für die bevorstehenden Aufgaben holen“, sagte Riether. „Ein Sieg kann einiges auslösen.“ Allerdings müssen die Schalker ihre Chancen besser nutzen und sich beim Toreschießen nicht allein auf Leroy Sané verlassen.

Dem 19 Jahre alten Senkrechtstarter gelangen zuletzt fünf Treffer, von denen vier spielentscheidend waren - wie das Tor zum 2:2 im ersten Prag-Spiel. „Ich hoffe, dass es so weiter geht“, meinte Sané. Verständnis zeigte er für seine prominenteren Stürmer-Kollegen Klaas-Jan Huntelaar und Franco Di Santo, die in der Europa League insgesamt siebenmal trafen, in der Bundesliga jeweils nur einmal. „Jeder Spieler macht mal so eine Phase durch“, meinte Sané. Auch Breitenreiter munterte das Duo Hunterlaar/Di Santo auf: „Ich werde den Glauben an unsere Stürmer nicht verlieren.“

Kompensieren muss der Chefcoach den Ausfall von Kapitän Benedikt Höwedes, der sich einen Bruch des Mittelhandknochens an der rechten Hand zuzog und wohl auch im Derby fehlen wird. „Wir werden in Prag eine richtig gute Mannschaft auf den Platz bringen, auch wenn in Benedikt Höwedes ein weiterer Spieler ausfällt“, sagte Breitenreiter. Immerhin kann er in der Europa League wieder auf Johannes Geis zurückgreifen, der national für fünf Spiele wegen seines groben Fouls gegen den Gladbacher André Hahn gesperrt wurde.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Sparta Prag: Bičík - Mareček, Costa, Holek, Hybš - Jiráček, Matějovský - Konaté, Dočkal, Krejčí - Fatai

FC Schalke 04: Fährmann - Junior Caicara, Neustädter, Matip, Aogo - Sané, Goretzka - Geis, Meyer - Huntelaar, Di Santo

Schiedsrichter: Carlos Gómez (Spanien)