Wolfsburgs Kampf ums Europa-League-Weiterkommen

Wolfsburg (dpa) - Der VfL Wolfsburg kämpft gegen seinen England-Fluch. Um am Donnerstag gegen den FC Everton das angepeilte vorzeitige Weiterkommen in der Europa League perfekt zu machen, muss für das Team von Trainer Dieter Hecking dringend wieder ein Sieg gegen einen Premier-League-Club her.

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Zuletzt kassierte der VfL international fünf Pleiten in Serie gegen englische Clubs. Ein Zitter-Finale am 11. Dezember im letzten Spiel der Gruppe H gegen OSC Lille um das Erreichen der K.o.-Runde will sich der Zweite der Fußball-Bundesliga aber unbedingt ersparen und die schwarze Serie endlich beenden. „Wir wollen den Grundstein legen, um die nächste Runde zu erreichen“, bekräftigte Hecking am Mittwoch.

Zuvor hatte sich die Personalsituation etwas entspannt. Zwar fällt Mittelfeldspieler Josuha Guilavogui aufgrund von Leistenproblemen sicher aus, die ebenfalls angeschlagenen Vieirinha und Ricardo Rodriguez waren im Abschlusstraining aber dabei. „Wir werden sehen, wie wir spielen werden. Wenn Rici und Vieirinha aber heute trainieren können, ist das ein gutes Zeichen. Auch im Hinblick auf die mögliche Startelf“, berichtete Hecking.

Doch die Statistik verheißt nichts Gutes. Noch nie hat Everton ein Europapokalspiel gegen einen deutschen Club verloren. Erst im Hinspiel demonstrierten die Engländer gegen den zuletzt so starken VfL mit 4:1 ihre Stärke. „Wenn du das Hinspiel mit 1:4 verloren hast, hast du einfach etwas gutzumachen“, forderte Hecking.

Einen Vorteil hat der Gruppenzweite Wolfsburg (7 Punkte) im Hinblick auf ein Weiterkommen aber: Das andere Gruppenspiel zwischen Krasnodar (2) und VfL-Abschlussgegner Lille (3) wird bereits um 18.00 Uhr angepfiffen. Lassen die Franzosen in Russland Punkte liegen, würde Wolfsburg gegen Everton (8) schon ein Unentschieden reichen, um den Einzug in die K.o.-Runde perfekt zu machen. „Da schauen wir hin“, bekannte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs und forderte dennoch: „wir sollten aber nicht großartig mit dem Ergebnis spekulieren“.

Verliert Wolfsburg aber erneut, droht ein Zitterspiel zum Abschluss in Lille. Gedanken daran wollte Hecking aber gar nicht erst aufkommen lassen. „Wir haben keinen Druck. Wir sehen das als Herausforderung an, in dieser Gruppe zu spielen“, meinte der VfL-Coach und fügte im Hinblick auf eine mögliche Pleite hinzu: „Selbst, wenn es so kommt, sind wir stark genug, auch in Lille zu gewinnen“.

Die auswärtsstarken Engländer sind zwar ohne vier verletzte Spieler, dafür aber mit gehörig Selbstbewusstsein in Wolfsburg angekommen. In der heimischen Premier League verloren die „Toffees“ erst eine Auswärts-Partie bei Manchester United und sind zudem seit fünf Spielen ungeschlagen. Eine ähnliche Serie von sechs Bundesliga-Siegen ging für den VfL am Wochenende mit dem 2:3 beim FC Schalke zu Ende. „Das müssen wir schnell abhaken. Gegen Everton müssen wir besser spielen“, forderte Abwehrchef Naldo.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

VfL Wolfsburg: Benaglio - Jung, Naldo, Knoche, Rodriguez - Malanda, Luiz Gustavo - Vieirinha, De Bruyne, Perisic - Bendtner

FC Everton: Howard - Coleman, Jagielka, Distin, Hibbert - McCarthy, Osman - Mirallas, Barkley, McGeady - Lukaku

Schiedsrichter: Fernando Teixeira (Spanien)