FCB will Spitze verteidigen - Bayer: Alles oder Nichts

München (dpa) - Der FC Bayern kämpft um den Gruppensieg, Bayer Leverkusen ums Überleben. Aus unterschiedlichen Ausgangslagen gehen die deutschen Clubs in die Champions-League-Partien am Dienstag.

Im Duell mit Olympiakos Piräus wollen die Münchner die Tabellenführung ausbauen. Bei einem Erfolg wäre ihnen Platz eins nicht mehr zu nehmen. „Wir haben den Anspruch, unbedingt gewinnen zu wollen und Erster in der Gruppe zu werden“, verkündete Manuel Neuer am Montag. Bereits ein Remis würde das Weiterkommen sichern. Von solch einer Ausgangsposition kann Bayer nur träumen. Die Werkself steht vor dem Auswärtsspiel bei BATE Borissow unter Druck.

Der FC Bayern bestreitet in der Champions League sein 100. Heimspiel. Ein dreifacher Punktgewinn wäre der 70. Sieg vor eigenem Publikum in der Königsklasse. Obwohl auch ein lahmes 0:0 zum Weiterkommen ausreichen würde, hat Neuer keine Angst vor einem müden Auftritt seines Teams. „Man merkt an der Spielfreude der Mannschaft, dass wir nicht nachlassen wollen“, sagte der Torhüter.

Bayern und Piräus führen die Gruppe F nach vier von sechs Spieltagen mit jeweils neun Punkten vor Arsenal und Zagreb (je 3) an. „Wir sind fast schon qualifiziert. Morgen kämpfen wir um Platz eins“, erklärte Pep Guardiola am Montag. Der Trainer sprach sogar von einem „Finale“. Er erwartet einen abwartend agierenden Gegner.

3:0 lautete das Hinspielergebnis. Müller traf vor zwei Monaten in Piräus doppelt, der aktuell verletzte Mario Götze einmal. Im Rückspiel ist der Einsatz von David Alaba wegen einer Blessur am Sprunggelenk des linken Fußes offen. Der Österreicher setzte am Montag mit dem Training aus. „Die Verletzung ist nicht groß“, berichtete Guardiola, der auf grünes Licht von Alaba hofft: „David ist stark“, urteilte der Coach.

In den letzten sechs siegreichen Spielen in der auch gegen Piräus wieder ausverkauften Allianz Arena erzielten die Münchner Ballermänner um Thomas Müller jeweils mindestens vier Tore. In der Königsklasse wurden der FC Arsenal (5:1) und Dinamo Zagreb (5:0) deklassiert.

Während die Münchner auf ein weiteres Torfestival hoffen, steht Leverkusen vor einem ganz unangenehmen Auswärtsspiel. Am Montagmittag machte sich der Bayer-Tross auf den Weg ins 1700 Kilometer entfernte weißrussische Borissow. „Wenn die tausend Mühen mit dem Achtelfinaleinzug belohnt werden, nimmt man sie gern in Kauf“, meinte Bayer-Cheftrainer Roger Schmidt vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel in der Champions League am Dienstag beim FC BATE. „Wir werden die Strapazen ausblenden und uns konzentrieren. Sie dürfen keine Rolle spielen.“

Mit einem Sieg könnte der Bundesliga-Sechste aus eigener Kraft das Überwintern in Europas Premiumklasse schaffen. Bei einer Niederlage müsste man wohl sogar die Teilnahme an der Europa League abschreiben. Vor dem 5. Spieltag führt Titelverteidiger FC Barcelona (10 Punkte) in der Gruppe E vor dem AS Rom (5), Bayer (4) und Borissow (3). „Unser großer Traum ist, ins Achtelfinale einzuziehen. Mit zwei Siegen würden wir es sicher schaffen“, erklärte Schmidt. „Deshalb fahren wir nach Borissow, um Maximales herauszuholen.“

Allerdings hat Bayer massive Probleme in der Defensive: Der am Sprunggelenk verletzte Kapitän Lars Bender sowie die beiden gesperrten Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos und Ömer Toprak stehen nicht zur Verfügung. Zudem fehlt Angreifer Stefan Kießling wegen einer Virusinfektion. „Dennoch haben wir eine Mannschaft, die Paroli bieten kann“, kommentierte Sportchef Rudi Völler.