FIFA-Korruptionsbekämpfer Eckert: „Brauchen Zeit“
Zürich (dpa) - Der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert hat für den Kampf gegen die Korruption im Fußball-Weltverband FIFA Geduld angemahnt. „Wir brauchen Zeit, wir brauchen Unterstützung“, sagte der neue Vorsitzende der rechtsprechenden Kammer der FIFA-Ethikkommission in Zürich.
Der 64 Jahre alte Jurist, der die 6. Strafkammer des Landgerichts München leitet und dort auf Wirtschaftsverfahren spezialisiert ist, betonte die unabhängige Arbeit der neu gestalteten Ethikkommission. „Wir werden sicher keinen Einfluss jeglicher Art akzeptieren“, sagte Eckert und betonte: „Wir führen einen Kampf gegen die Korruption und für den Sport.“
Dabei will er ebenso wie sein Kollege Michael Garcia als Chef der Anklage ohne jegliche Vorbehalte seine Arbeit angehen. „Es gibt keinerlei Grenzen für unsere Arbeit“, sagte Garcia und sprach von einem „frischen Blick auf alles“. Der Amerikaner arbeitet in den USA als Ankläger und war in dieser Funktion unter anderem auch im Doping-Prozess gegen die frühere Sprint-Olympiasiegerin Marion Jones tätig. So wird die Ethikkommission auch den Fall des früheren Präsidentschaftskandidaten Mohamed bin Hammam nochmals untersuchen.
Der Sportgerichtshof CAS hatte vor einer Woche die lebenslange Sperre des früheren katarischen Spitzenfunktionärs aufgehoben. Die FIFA wirft dem einstigen Chef des asiatischen Kontinentalverbandes (AFC) vor, im Mai 2011 bei einem Treffen der Karibischen Fußball-Union (CFU) Funktionäre mit jeweils 40 000 Dollar bestochen zu haben. Der 63-Jährige hat die Vorwürfe stets bestritten.