FIFA-Vize Grondona bestreitet Bestechung
Zürich (dpa) - FIFA-Vize Julio Grondona hat sich gegen eine Verlegung der für diesen Mittwoch vorgesehenen Präsidentenwahl ausgesprochen.
„Warum sollte man verschieben? Das ist ein Antrag derjenigen, die keine Funktionäre haben“, sagte der Chef des argentinischen Fußball-Verbandes AFA am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatte der englische Verband (FA), der nicht abstimmen will, eine Verlegung der Wahl verlangt.
Der Intimus von FIFA-Boss Joseph Blatter ist überzeugt, dass der Schweizer die Skandale überstehen und das höchste Amt im Fußball-Weltverband (FIFA) behalten wird. „In meinen 50 Jahren als Funktionär ist mir niemand begegnet, der zurückgetreten ist. Man tritt nicht zurück, wenn man die Sache gut macht“, meinte Grondona.
Vorwürfe, er habe bei der WM-Vergabe am 2. Dezember 2010 seine Stimme an Katar verkauft, wies er erneut zurück. Er habe „nie etwas verlangt“, behauptete der 79-Jährige. Nur Tage nach der erfolgreichen Bewerbung Katars für die WM 2022 waren Vorwürfe laut geworden, Grondona habe als AFA-Chef 78,4 Millionen Dollar aus dem Emirat erhalten. Der Spitzenfunktionär hatte schon damals sämtliche Anschuldigungen bestritten. In der Vorwoche hatte er dann eingeräumt, dass Korruption im Weltverband möglich sei: „Ich glaube, dass es überall Korruption gibt. Niemand ist perfekt.“
Grondona, Exekutivmitglied seit 1988, offenbarte in dem dpa-Gespräch zudem, dass er Katar seine Stimme gegeben habe. „Ja, ich habe für Katar gestimmt, weil eine Stimme für die USA wie eine Stimme für England gewesen wäre, und das geht nicht“, so der Südamerikaner in Zürich.