Fortuna Düsseldorf 1:3 Niederlage gegen Bochum: Für Fortuna wird die Luft dünner
Die Fortuna verliert gegen den VfL Bochum verdient mit 1:3. Obwohl sie lange mit 1:0 führt.
Düsseldorf. Es waren Enttäuschung und ein Stückchen Hilflosigkeit. Marco Kurz fasste seine Gedanken nach 90 wechselvollen Minuten zusammen: „Wenn du keine Punkte machst, wird der Druck immer größer. Und die Niedergeschlagenheit bei der Mannschaft ist doch völlig verständlich.“ Das 1:3 gegen den VfL Bochum ist eine bittere Pille für die Fortuna, die den Atem der Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt der 2. Fußball-Bundesliga immer deutlicher im Nacken spürt. Es fehlen aber auch — wie bereits in der Zeit vor der Winterpause — Dinge, die Hoffnung machen würden.
Defensiv spielt die Fortuna solange ordentlich, bis sich die ersten Fehler einstellen. Im Vergleich zum Spiel am vergangenen Samstag bei 1860 München (2:3) war die Fortuna in der ersten Hälfte zwar viel besser im Spiel. Sie erzielte auch einen sehenswerten Treffer und hätte dann gegen einen auf Abwarten spielenden Gegner mehr Druck entwickeln und nachlegen müssen. Doch dazu ist das Angriffsspiel der Fortuna nicht ideenreich und gefährlich genug. Hinzu kam, dass das aufwendige Spiel des Gastgebers auf einem erneut katastrophalen Boden zu viel Kraft gekostet hatte.
Darauf hatten die Bochumer ebenso gewartet, wie auf Fehler, die sich auch aufgrund nachlassender Konzentration einstellten. Davon war selbst der sonst so solide Fortuna-Torwart Michael Rensing beim Ausgleich nicht ausgenommen, als er einen Torschuss nur mit den Oberschenkeln und nicht weit genug abwehren konnte. Der nächste Fehler war ein völlig überflüssiger Ballverlust von Oliver Fink am eigenen Strafraum, den Lukas Schmitz mit einem taktischen Foul wettmachen musste. Der fällige Freistoß war zwar lange unterwegs, segelte aber gegen den Innenpfosten und war für Fortunas Keeper nicht zu halten. Damit war das Spiel bereits gelaufen, denn von Aufbäumen war nicht mehr viel zu sehen. Es fehlten die Kraft und vor allem der Glaube, das Ding noch einmal drehen. Der Treffer zum 1:3 gab der Mannschaft dann endgültig den Rest.
„Wir sind kein Hühnerhaufen“, verteidigte Axel Bellinghausen seine Mitspieler. „Es war einfach nur enttäuschend, dass wir dann nach dem 1:1 so auseinanderbrechen und uns nicht mehr für das gute Spiel bis dahin belohnen konnten“, ärgerte sich der Publikumsliebling, der sich kämpferisch nichts vorzuwerfen hatte. Aber wie bei so vielen anderen fehlte die spielerische Klasse.
Die Mannschaft, die mitten im Abstiegskampf steckt, hat derzeit kein Glück. Aber auch keinen Spieler, der einmal durch seine individuelle Klasse für mehr als nur Gefahr sorgt.
„Wir müssen jetzt den Kopf oben behalten“, forderte Trainer Marco Kurz und damit das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte. Nur mit Zusammenhalt geht es weiter — und nicht mit der Angst vor der nächsten Niederlage gegen den Karlsruher SC übermorgen an gleicher Stelle.
Doch der eigentliche Vorteil, wichtige Spiele zu Hause austragen zu können, wird irgendwie zum Fluch. Denn auf dem miesen Rasen ist es zwar für beide Mannschaften gleich schwer, aber eine Mannschaft, die so auf Kampf setzen muss, profitiert nicht gerade von einem fast unbespielbaren Acker, wie es Gäste-Trainer Gertjan Verbeek ausdrückte.