Fortuna Düsseldorf Trainer Marco Kurz: „Solche Spiele machen Fußball interessant“

In München geht es vor allem für die Löwen um viel. Fortuna tritt mit breiter Brust an.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Julian Koch spielte zuletzt keine so große Rolle mehr. In der gesamten Hinrunde war er nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Seit dem Patzer gegen Heidenheim, weswegen ihm die 0:1-Niederlage zu Unrecht allein angekreidet wurde, stand der Ex-Duisburger nicht mehr in der Startelf und wurde auch nicht eingewechselt. Doch seine Trainingsleistungen waren so gut, dass Trainer Marco Kurz keine Veranlassung sieht, den Vize-Kapitän weiterhin außen vor zu lassen. Da passte die fünfte Gelbe Karte von Axel Bellinghausen dem Trainer zumindest in dieser Hinsicht gut ins Konzept. Julian Schauerte wird auf die andere Seite wechseln und links verteidigen. Und Koch soll den Platz von Schauerte auf rechts einnehmen.

Zwar gab es in den Augen von Fortunas Cheftrainer noch eine weitere Option, aber dafür hätte er das Mittelfeld-Duo Christopher Avevor und Lukas Schmitz auseinanderreißen müssen. Letzterer hätte wieder zurück auf die linke Seite zurückversetzt werden können. So aber bleibt die Mittelfeld-Zentrale, und Lukas Schmitz ist anscheinend auch glücklich, wieder auf der Sechs spielen zu dürfen. Seine Körpersprache und die Leistungen zuletzt sprechen eindeutig dafür.

Da Sercan Sararer und Kerem Demirbay am Freitag wieder das Mannschaftstraining absolvieren konnten, wird es in der Mannschaftsaufstellung der Fortuna wohl keine weitere Veränderung mehr geben. Auch an der Taktik wird die Fortuna grundlegend festhalten. „Wir wollen nicht permanent ganz vorne Pressing spielen“, sagte Kurz. „Aber ich kann auch versprechen, dass wir uns nicht einigeln und nur auf Konter spielen.“

Kurz erwartet München mit zwei Spitzen und einem offensiven Mittelfeld. „Insgesamt wird dieses Spiel in München durch die Tabellen-Konstellation noch schwieriger als in Freiburg oder gegen Nürnberg.“ Dennoch könne seine Mannschaft mit einer breiten Brust dort antreten. „Schließlich haben wir die bessere Ausgangsposition und die Löwen den größeren Druck.“

Die Sechziger sprechen zwar nicht von der letzten Chance, aber eine Niederlage würde sie noch tiefer in den Abstiegssumpf stoßen. Obwohl Kurz in München noch viel Bekannte hat und eine seiner Töchter mit einem Löwen-Trikot in der Kurve steht (wir berichteten), kennt Fortunas Trainer nur ein Ziel: „Wir dürfen nicht zulassen, dass sich der Abstand zwischen 1860 und uns verkleinert.“ Kurz hat sich auch aus sportlichem Interesse alle Spiele der Münchener in der Rückrunde angesehen. Er weiß, was die Fortuna erwartet. „Ich denke, wir freuen uns alle auf dieses Spiel“, sagte Kurz. „Das macht doch den Fußball aus, sich in solchen Spielen, wenn es um etwas geht, messen zu können.“