Fortuna Düsseldorf Kurz: Wir sind nur Außenseiter gegen Nürnberg
Fortunas Trainer hofft, dass seine Spieler gegen Nürnberg wieder mit großer Aggressivität zu Werke gehen.
Düsseldorf. Der Respekt vor dem nächsten Gegner der Fortuna könnte bei Marco Kurz kaum größer sein. „Nürnberg stellt in der 2. Bundesliga wohl die derzeit stärkste Mannschaft“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Sie befindet sich in bester Verfassung, ist routiniert und spielt sehr robust.“ Mit anderen Worten: Für Kurz ist der Club am Montag (20.15 Uhr/Arena) eindeutiger Favorit. Mit der Außenseiterrolle hat seine Mannschaft zuletzt in Freiburg beim 2:1-Erfolg allerdings sehr gute Erfahrungen gemacht. „So ist die Messlatte natürlich nach der gezeigten Leistung noch ein Stückchen höher“, meinte Kurz, der aber weiß, dass die Aufgabe gegen Nürnberg ganz anderes geartet sein wird. Er sieht Freiburg als spielstarkes und kombinationssicheres Team, wogegen der Club mehr den direkten Weg mit langen Schlägen nach vorne suche. „Neben dem schnellen Umschalten verfügen die Franken bei bereits 40 erzielten Treffern auch über eine große Qualität im Abschluss.“
Doch wie vor dem Spiel in Freiburg will die Fortuna gar nicht so sehr auf die Stärken und Schwächen des Gegners schauen. Fortunas Cheftrainer verlangt von seinen Spielern, dass sie ihr Spiel durchsetzen. Und dabei müssen sie noch darauf achten, unnötige Ballverluste und Fouls zu unterlassen, weil die „Clubberer“ eine besondere Qualität bei Standardsituationen haben.
Marco Kurz ist vorsichtig. Er verspricht nicht unüberlegt die gleiche Aggressivität, wie sie sein Team in Freiburg gezeigt hat. Das erinnert an die Aussagen von Frank Kramer, der nach dem sehr guten Spiel in Bochum (1:1) eingefordert hatte, dass es nicht bei einer Eintagsfliege bleiben dürfe. „Ich traue dem Frieden nicht“, hatte Kramer damals gesagt, und seine Ahnung hatte ich danach bestätigt. So ist es wichtig, dass Kurz derzeit bis auf Didier Ya Konan und Marcel Sobottka (“ siehe Info-Box) der gesamte Kader zur Verfügung steht. „Es ist nur fair, im Training genau hinzuschauen, damit sich keiner ausruht und alle um ihren Platz in der Mannschaft kämpfen“, sagte Kurz.
Marco Kurz auf die Frage, ob die Gefahr besteht, dass sich ein Spieler zurücklehnen könnte
Dass sich jetzt bereits Spieler nach dem Blick auf die Tabelle mit dem Erreichten zufriedengeben könnten, glaubt Marco Kurz nicht. „Es gibt noch so viele Dinge, die es zu verbessern gilt, und von der gewünschten Konstanz und Stabilität sind wir noch etwas entfernt“, sagte Kurz und meinte damit auch die immer noch hohe Zahl der Ballverluste und den teilweise fahrlässigen Umgang mit den Konterchancen.
Aber Kurz sieht auch die psychische Komponente und hat beobachtet, dass seine Spieler vor dem Anpfiff gegen Heidenheim ganz anderes drauf waren als jetzt vor dem zweiten Heimspiel des Jahres 2016. Dennoch dämpfte er übergroßen Optimismus im Keim: „Ich habe es schon vor dem Spiel in Freiburg gesagt: Über die gesamte Saison wird es sehr schwierig, mit den Top-Teams mitzuhalten. In einem Spiel haben wir aber immer eine Chance.“ Und die will seine Mannschaft nutzen.