Balogun ergreift seine Chance
Der 24-Jährige Fortune profitiert von Verletzungen seiner Mitspieler und wird von Trainer Meier mit dem Vertrauen belohnt.
Düsseldorf. Leon Balogun musste es sich bei der Fortuna auch ein bisschen selbst beweisen, sagt er. „Als Rechtsverteidiger hatte ich vorher nur schlechte Erfahrungen gesammelt.“ Eigentlich war der 24-Jährige als Innenverteidiger im Sommer nach Düsseldorf gekommen, nahm aber schon bei seiner ersten Einwechslung gegen den HSV die rechte Defensivposition ein. Die schlechten Erlebnisse nahm er mit auf den Platz, blendete sie aber rechtzeitig aus. Zwei Tage vor dem Spiel bei Borussia Dortmund wusste er von seiner Position in der Startelf, konnte sich entsprechend vorbereiten und lieferte eine mehr als solide Leistung ab. Gegen Eintracht Frankfurt legte er noch einen drauf, gab sogar die Vorlage zum 3:0. Die sieben Punkte aus der „englischen Woche“ hängen auch eng mit seiner Person zusammen.
In der Vergangenheit war die rechte Abwehrseite für Balogun fast schon ein Trauma geworden: Wegen seiner Startelf-Premiere zum einen, als er mit Hannover 1:5 gegen Werder Bremen unterging. Als er ein Jahr später für Bremen sein Bundesliga-Debüt feierte, ging Werder mit 0:6 beim VfB Stuttgart unter — bei Baloguns Einwechslung kurz nach der Pause stand es 0:3. Bundesliga-Siege erfuhr der 24-Jährige sonst nur auf der Ersatzbank oder für ein paar Restminuten auf dem Feld.
In Hannover und Bremen war er anschließend nicht mehr zum Zug gekommen, bei der Fortuna gab ihm Trainer Norbert Meier den richtigen Schubs zur rechten Zeit — besser: zur rechten Seite. „Jetzt brauche ich mir nicht mehr einzureden, dass es schief gehen kann auf dieser Position.“ Zumal es ja von Vorteil sei, mehrere Positionen spielen zu können. Gerade wenn jetzt einige Verletzte wieder gesund zurückkehren.
So wie Tobias Levels, der vor Balogun rechts gesetzt war. Der Routinier nahm die Leistung trotz der Konkurrenz erfreut zur Kenntnis: „Leon hat das ordentlich gemacht, seine Leistung hat mir richtig gut gefallen.“ Es freue ihn, lässt Levels glaubwürdig wissen, dass „die Jungs hinten dran“ reingeworfen werden können und ihre Bundesligatauglichkeit bewiesen haben.
Was ist für Balogun jetzt anders gegenüber den ersten Bundesliga-Stationen? „Ich bin anders.“ Über die Jahre habe er viel gelernt, jedoch nicht gewusst, das Gelernte richtig einzusetzen. Jetzt sei der Punkt gekommen, und der Defensivspieler würde seine Erfolgsgeschichte nun gerne fortschreiben. Zumal er am Samstag im Auswärtsspiel der Fortuna beim 1. FC Nürnberg auf Trainer Dieter Hecking trifft, der ihn 2009 in Hannover zum Fußballprofi machte. Seine Fortschritte seitdem würde Balogun gerne dem heutigen Nürnberger Trainer zeigen. Sich selbst hat er es ja schon bewiesen, dass er drauf hat.