Baloguns Abstieg in die B-Elf
Weil Levels und Bodzek fit sind, sitzt der 25-Jährige wohl wieder auf der Ersatzbank.
Düsseldorf. Irgendwann wird der Trainer mit Leon Balogun reden müssen. Lorenz-Günther Köstner wird ihn noch vor dem Westderby der Fortuna beim VfL Bochum am Sonntag beiseite nehmen. Ihm seine kommende Rolle als Ersatzspieler erklären, nach zwei ordentlichen Leistungen als Rechtsverteidiger.
Eine undankbare Aufgabe. Denn nach Tobias Levels hat jetzt Adam Bodzek seine Gelb-Sperre abgesessen und dürfte in die Startelf des Fußball-Zweitligisten zurückkehren. Die beiden Routiniers schätzt der Trainer vor allem wegen ihrer Kommandos auf dem Platz, er lässt die Kommunikation regelmäßig üben. „Jeder soll, muss und darf sprechen. Einige Spieler wie Bodzek und Levels können eben einfach besser organisieren als manch anderer“, sagt Köstner.
Balogun war im Spiel bei 1860 München als Levels-Ersatz auf der rechten Abwehrseite aufgelaufen, profitierte dann erneut von einer Gelbsperre. Diesmal von der für Bodzek, weil Levels bei seiner Rückkehr an dessen Stelle als Innenverteidiger spielte. Jetzt sind die beiden Routiniers wieder da, und für den 25-jährigen Balogun werden vermutlich nicht aller guten Dinge drei sein. Bei der gestrigen Vormittagseinheit kickten Bodzek und Levels in der „A-Elf“, Balogun in der vermeintlichen „B-Elf“, ehe Fitnesstrainer Axel Dörrfuß die Fortunen zu einer intensiven Laufeinheit über den Rasen scheuchte.
Dass nun wohl wieder Bodzek neben ihm spiele, nimmt Martin Latka gelassen hin. „Für mich spielt es keine Rolle, wer neben mir spielt.“ Auch wenn ihm Trainer Köstner bescheinigte, durch die neue Formation zuletzt ebenfalls stabiler geworden zu sein.
So wie das gesamte Team, das in diesem Jahr zumindest noch ungeschlagen ist. Latka sieht aber dennoch die Gefahr: „Wir haben nur zwei Punkte geholt. Das ist zu wenig, das kann schnell ins Negative umschlagen.“ Damit das nicht passiert, müssen die Fortunen im Derby vor allem in den Zweikämpfen bestehen, fordert er. „Das wird eine tolle Kulisse, und wir müssen eine starke Leistung abliefern.“
„Leider haben wir keinen Sieg errungen. Und wenn man will, kann man das kritisieren und als Nachteil ansehen“, sagt Köstner. Auf die Frage, ob die Fortuna auf einem guten Weg sei, spart er das „gut“ demonstrativ: „Wir sind auf einem Weg, der sehr lang sein kann, aber auch sehr kurz. Denn Mitte Mai ist die Saison vorbei.“
Entsprechend wird er sein Team auf das Westderby einschwören, das vermeintlich beste Team ins Ruhrstadion schicken. Vielleicht kann es sich Köstner am Ende sogar sparen, das undankbare Gespräch mit Leon Balogun zu führen.
Dann nämlich, wenn der angeschlagene Ben Halloran ausfällt. Dann könnte Andreas Lambertz auf dem rechten Flügel gebraucht werden, Bodzek für ihn im defensiven Mittelfeld auflaufen. Rückkehrer „Bodze“ gibt sich jedenfalls ganz gelassen: „Es ist doch immer schön, wenn der Trainer die Auswahl hat, und es ist ja noch Zeit bis Sonntag, um eine Startformation zu finden.“