Fortuna gegen Union: Erat trifft im dritten Anlauf

Führung verspielt — doch Trainer Köstner ist nach dem Remis nicht unzufrieden.

Foto: dpa

Düsseldorf. Meinte Lorenz-Günther Köstner das wirklich ernst mit seiner Unwissenheit vor dem Spiel? Der Fortuna-Trainer hatte so überrascht getan bei der Information, dass Tobias Levels Innenverteidiger spielen könnte und das in dieser Saison auch schon leidlich gut getan hatte.

Tatsächlich lief Levels am Freitagabend aber in der zentralen Verteidigung statt des gesperrten Adam Bodzek auf — und der Rechtsverteidiger lieferte beim 1:1 (1:0) gegen Union Berlin dort wieder eine solide Leistung ab.

„Tobi Levels hat seine Aufgabe mit Martin Latka in der Innenverteidigung klasse gelöst gegen einen starken Gegner.“ Levels selbst sagte: „Das war kein Problem. Ich denke wir haben gut im Verbund gestanden und relativ wenig zugelassen.“

Es war ein Spiel, nach dem niemand auf Fortuna-Seite so genau wusste, ob er nun zufrieden sein sollte. Trainer Köstner nahm seinen Spielern diese Entscheidung ab: „Wir haben innerhalb von fünf Tagen gegen zwei starke Gegner mit Aufstiegsambitionen zwei Punkte geholt. Da braucht man nicht unzufrieden zu sein, darauf kann man aufbauen.“

Hinten die Erfahrung von Levels und Co. und vorne ein Schuss Unbekümmertheit von Tugrul Erat. Das war das Erfolgsrezept der ersten Hälfte am Freitagabend in der Arena. Nach einer Viertelstunde hatte der 21-jährige mit Ben Halloran die Mittelfeldseiten getauscht und sorgte in der Folge auf dem linken Flügel für mächtig Wirbel.

Nach zwei vergebenen Chancen gekrönt durch seinen zweiten Saisontreffer. Aus 18 Metern traf er mit einem Lupfer-Schlenzer, Union-Torwart Daniel Haas hatte zu weit vor dem Tor gestanden. „Das habe ich gesehen und ihn dann reingeschossen,“ sagte der 21-Jährige.

Fortuna und Union trennen sich 1:1
24 Bilder

Fortuna und Union trennen sich 1:1

24 Bilder

Die Fortuna hatte die Union-Abwehr 30 Minuten lang mächtig unter Druck gesetzt. Verdienter war in dieser Saison noch kein Tor der Düsseldorfer gefallen. Und es hätte sogar mehr als eines sein können: Lambertz scheiterte freistehend am starken Haas.

Aber warum wirkte das Erfolgsrezept nach der Pause nicht mehr? Union brachte mächtig Schwung mit, traf zweimal den Pfosten und kam schnell zum verdienten Ausgleich. Die Dominanz der Gastgeber war vor 30 678 Zuschauern wie vom sattgrünen Rasen verschluckt.

„Da waren wir einfach zu passiv“, sagte Levels. Aber dann, und da lag Levels auf einer Linie mit seinem Trainer, müsse man eben auch einmal mit einem Punkt zufrieden sein. Zumal bei der Fortuna sichtlich die Kräfte schwanden.