Fortuna Düsseldorf Bebou: Ich habe mir klare Ziele gesetzt
Der schnelle Offensivspieler sagt, dass er sehr gerne für Fortuna spielt und alles geben will, solange er in Düsseldorf ist.
Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat sich nach eigener Aussage sehr um Ihlas Bebou bemüht, musste aber letztlich akzeptieren, dass der Togolese über seinen Vertrag hinaus, der sich bald per Option bis Juni 2018 verlängern wird, nicht in Düsseldorf bleiben will. Wir sprachen mit Ihlas Bebou.
Herr Bebou, welche Eindrücke haben Sie vom Afrika-Cup mitgebracht?
Ihlas Bebou: Es war insgesamt eine tolle Erfahrung, obwohl es wegen der hohen Temperaturen auch an die Kraft ging. Ich war stolz, dass ich für mein Land auflaufen durfte. Allerdings hatten wir eine qualitativ sehr gut besetzte Gruppe, so dass nach der Vorrunde leider Schluss war. Der afrikanische Fußball ist sehr körperbetont. Ich habe festgestellt, dass mir das noch in manchen Situationen fehlt, um mich besser durchsetzen zu können. Deshalb habe ich versucht, das aus diesem Turnier mitzunehmen und es in der 2. Liga besser zu machen.
Im letzten Spiel der Vorrunde wurden sie auch auf der Sechser-Position eingesetzt. Was war das für eine Erfahrung?
Bebou: Da habe ich davor zwar auch bereits gespielt, aber es war mein erstes Pflichtspiel auf dieser Position. Ich spiele da, wo mich der Trainer braucht. Nur nicht im Tor. Es hat mich weitergebracht, weil der Nationaltrainer dort mehr Offensivkraft wollte. Ich sollte mehr nach vorne spielen.
War es nicht mal eine Option, auch für deutsche Nachwuchs-National-Teams zu spielen?
Bebou: Da habe ich mich früher eigentlich nie mit beschäftigt. Erst als ich vergangenes Jahr nominiert wurde, war es für mich eine Ehrensache, für mein Vaterland zu spielen.
Wie war die Eingewöhnung nach der Rückkehr und wie haben Sie die ersten beiden Spiele in Stuttgart und gegen Kaiserslautern erlebt?
Bebou: Gegen Stuttgart haben wir gut begonnen, das frühe Gegentor hat uns dann allerdings irgendwie aus der Bahn geworfen. Gegen Kaiserslautern haben wir gut gespielt und vor allem großartigen Kampfgeist gezeigt. Und das Tor hat natürlich der ganzen Mannschaft gutgetan. Das Unentschieden war letztlich nicht so zufriedenstellen. Aber wir müssen damit leben und auf dieser Leistung aufbauen.
Was haben Sie gedacht, als der Ball nach Ihrem Schuss an den Pfosten ging?
Bebou: Es wäre natürlich schön gewesen, aber ich habe mich auch über das Tor von Marcel (Sobottka Anm. der Red.) sehr gefreut.
Wird dieses halbe Erfolgserlebnis die erhoffte Leistungssteigerung und bald die nötigen Punkte bringen?
Bebou: Wir müssen im Training weiter hart arbeiten, und das machen wir auch. Das Spiel in Fürth wird ähnlich dem gegen Kaiserslautern, weil wir erneut viel investieren müssen. Das werden wir auch tun.
Der Trainer sagte, es hätte keine Krise gegeben. Was sagen Sie zu der langen Torlos-Serie?
Bebou (lächelt): Was der Trainer sagt, stimmt natürlich. Als Mannschaft hat man auch mal eine Phase in einer Saison, in der es nicht so gut läuft. Wir wissen, dass wir in der Lage sind, guten Fußball zu spielen. Das werden wir auch wieder zeigen. Es wird weiter aufwärtsgehen.
Wie ist das dann mit der eigenen Leistung?
Bebou: Ehrlich gesagt, war ich mit meinen beiden Spielen nicht so ganz zufrieden. Das war noch nicht so wie in der Hinrunde. Ich werde im Training alles geben, um dann in den Spielen wieder an die gute Form anzuknüpfen.
Wie wichtig sind die nächsten Spiele, gerade mit dem Ziel möglichst schnell in der Bundesliga zu spielen?
Bebou: Ich möchte in allererster Linie der Mannschaft helfen. Wenn es mit Toren oder Vorlagen funktioniert, freut mich das natürlich. Dann stehen wir auch als Mannschaft gut da. Ich bin hier aufgewachsen, spiele gerne für die Fortuna und gebe immer alles.
Wäre denn ein Bleiben auch bei einem noch besseren Angebot der Fortuna überhaupt denkbar gewesen?
Bebou: Ich blicke nach oben, habe Ehrgeiz und mir klare Ziele gesetzt, die ich erreichen möchte.
Fortuna wird aller Voraussicht nicht aufsteigen. Ist es für Sie auch vorstellbar, dann bei der Fortuna noch ein Jahr zu bleiben?
Bebou: Traurig wäre ich nicht. Wir haben ja auch eine Super-Mannschaft. Der Trainer setzt Vertrauen in mich, und ich fühle mich sehr wohl hier.