Fortuna Düsseldorf Bebou steht vor dem Absprung

Der 22-Jährige spielte unter Trainer Friedhelm Funkel keine große Rolle mehr und hat seinen Wechselwunsch geäußert.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Ein Gerüst mit erfahrenen Profis, dazu viele junge, hungrige Spieler, die für Identifikation sorgen — so stellen sich die Verantwortlichen bei der Fortuna den Kader für die kommende Saison in der 2. Fußball-Bundesliga vor. Einer, der in dieses Anforderungsprofil passt, könnte aber bald nicht mehr zu der Mannschaft gehören, die in der neuen Spielzeit einiges gut zu machen hat: Eigengewächs Ihlas Bebou liebäugelt trotz eines noch bis zum 30. Juni 2017 laufenden Vertrages mit einem Vereinswechsel — das Ziel ist offen.

„Er ist auf uns zugekommen und hat gesagt, dass er etwas Neues ausprobieren will“, sagt Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel, betont aber zugleich: „Über den aktuellen Stand der Dinge kann ich nichts sagen. Wenn, dann müssen Sie Robert Schäfer dazu befragen.“

Ihlas Bebou rückte 2013 aus der Jugend in den Profikader der Rot-Weißen auf. Bei einem Testspiel in der Vorbereitung auf die Zweitliga-Spielzeit 2013/14 zog sich der Deutsch-Togolese einen Schädelbruch zu. Kurz nach seinem Debüt bei einem 1:1 gegen Dynamo Dresden im September 2013 musste der heute 22-Jährige den nächsten Rückschlag hinnehmen. Aufgrund eines Knorpelschadens im Knie fiel Bebou für den Rest der Saison aus und verpasste die darauffolgende Hinrunde. Im März 2015 gab der Offensivspieler unter Trainer Taskin Aksoy beim 2:2 gegen Bochum sein Comeback.

Doch weder in der Rückrunde 2014/15 noch in der abgelaufenen Saison gelang der große Durchbruch. „Ihlas ist schon länger bei der Fortuna. Zum Stammspieler hat er es nicht gebracht“, sagt Funkel. „Als er seinen Wunsch nun geäußert hat, haben wir diesem stattgegeben und beschlossen, dass wir ihm keine Steine in den Weg legen, falls ein anderer Verein sich meldet.“

In 23 Einsätzen der vergangenen Saison kam Bebou auf zwei Tore (jeweils eins in den Spielen gegen den TSV 1860 München) und vier Vorlagen. Bei den entscheidenden Spielen gegen den FSV Frankfurt und in Braunschweig verzichtete Funkel komplett auf den Rechtsaußen und nominierte ihn nicht einmal für den 18er-Kader. In den acht Spielen unter der Regie des 62-Jährigen sammelte Bebou in drei Begegnungen nur noch 94 Minuten Einsatzzeit.

„Die zwei Jahre, die ihm jetzt fehlen, kann er bestimmt schnellstmöglich aufholen“, sagte Taskin Aksoy vor etwas mehr als einem Jahr über Bebou. Doch weder physisch noch spielerisch gelang dem Talent der entscheidende Schritt, um sich nachhaltig zu empfehlen. Das erkannte wohl auch Funkel. Und so spricht Vieles dafür, dass Bebous Einsatz beim 1:2 in Duisburg am 32. Spieltag der letzte im Fortuna-Trikot gewesen sein wird.