Bei der Fortuna bewegt sich was
Im Trainingslager wird selbst der Geschäftsführer vom Handy auf Trab gehalten.
<strong>Düsseldorf/Bitburg. Auch Wolf Werner ist ständig in Bewegung. Deutlich langsamer als die Fußballer der Fortuna auf dem durchweichten Rasen, deutlich wetterfester gekleidet und schnell genug, dass die Zehen nicht auskühlen. Schritt für Schritt hört es sich an, als wenn sich ein Gummipfropfen von der nassen Badewanne löst. Denn das Wetter über der Sportschule Bitburg hat in dieser Woche außer Schnee und Hagel fast alles zu bieten. "Die Trainings- und Wohn-Bedingungen sind für uns optimal", sagt Trainer Uwe Weidemann, "aber für das Wetter kann ja keiner was." Lieber hätte er viel mehr taktische Dinge besprochen, doch dafür müsste das Training zu oft unterbrochen werden. "Bei dem Sau-Wetter müssen alle immer in Bewegung bleiben, sonst kühlen sie zu schnell aus." Eine Liga und 2,50 Meter höher peitscht der Regen den alten Erzrivalen über den Rasen. Trainer Christoph Daum ist mit Fußball-Zweitligist 1. FC Köln direkter Nachbar in den Räumen der Sportschule und hat sich auf dem vier Fußball-Plätze großen Gelände der Sportschule den Premium-Platz gesichert. Wie eine gewollte Trennung zum Drittligisten, dem der Platz unterhalb des Betonsockels der Tribüne zur Verfügung steht. Als das Gelände noch vom US-Militär als "Air-Base" genutzt wurde, spielten die Soldaten auf dem Kölner Platz mutmaßlich American Football.
Nur Bekim Kastrati darf noch nicht alle Übungen mitmachen
Viele Jahre nach dem Abzug der Besatzungstruppen geht es auch weiter unten nur noch um Fußball. Co-Trainer Uwe Klein probt abwechselnd das Verschieben der Viererkette mit den Abwehrspielern, Chef Weidemann kümmert sich um Doppelpass, Flanke und Torschuss der Offensivkräfte. Darunter ist Bekim Kastrati, der sich als einer der wenigen wohl über die Absage des gestrigen Testspiels gegen den FSV Salmrohr freute. "Auf ihn müssen wir noch aufpassen", sagt Weidemann, "nur Übungen ohne Gegenspieler sind in Ordnung." Nach auskuriertem Kreuzbandriss stieg Kastrati als letzter der mitgefahrenen Regionalliga-Fortunen in das Mannschaftstraining ein, an dem Lukas van den Bergh als einziger Spieler aus dem Oberligateam mitwirkt. Ständig umrundet von Sport-Geschäftsführer Wolf Werner mit dem Mobiltelefon am Ohr. Neuigkeiten über die erhoffte Verpflichtung von Duisburgs Markus Kurth dröhnen nicht aus der Muschel in sein Ohr: "Da ist weiter Geduld gefragt, schließlich geht es um Geld, das wir nicht ohne weiteres haben." Auch bei den Verhandlungen bleibt also alles in Bewegung.Aus dem Trainingslager
Auf Verlangen von Christoph Daum, dem Trainer von Fußball-Zweitligist 1.FC Köln, der wie Fortuna Düsseldorf seit Montag in der Eifel trainiert, wurden kurzfristig sämtliche in der Sportschule eingebuchten Journalisten aus Düsseldorf ins Nachbarhotel "Eifelstern" verlegt.