Beister — Fortunas Diamant
Auf dem rechten Flügel hat sich der 20-Jährige gut entwickelt. Mittlerweile hat er einen festen Platz im Team.
Düsseldorf. Für Fortuna Düsseldorf war er die Entdeckung der vergangenen Spielzeit: Maximilian Beister ist vom Fachmagazin „kicker“ zum besten offensiven Mittelfeldspieler der Rückrunde gewählt worden. „Dass ich mich so gut entwickeln würde, hatten bestimmt nicht viele Leute gedacht. Ich habe es erwartet“, sagt der 20-Jährige. Am Anfang hätten ihm Familie und Freunde gefehlt, er hatte Heimweh und war der Jüngste im Kader des Fußball-Zweitligisten. „Es war klar, dass man mich nicht gleich auf den Thron heben würde, deshalb war es wichtig, mir Anerkennung zu verdienen.“
Mit dem Siegtreffer im letzten Hinrundenspiel gegen Fürth (1:0) war ihm die Achtung der Fans und der Mitspieler sicher. „Dieses Tor hat mich unglaublich motiviert und mir Energie verliehen“, erklärt der Junioren-Nationalspieler. „Außerdem hat mir mein Zimmergenosse Bröki geholfen. Aber ich konnte auch alle anderen fragen.“ Der Kontakt zu Thomas Bröker ist eng. „Wir sind zwar Konkurrenten auf dem rechten Flügel, aber das bezieht sich nur auf das Sportliche.“
Trainer Norbert Meier hatte die Idee, den Linksfuß Beister auf die rechte Seite zu beordern. Der Vergleich zu Arjen Robben sei aus Beisters Sicht zwar ein wenig übertrieben, aber das herrliche Tor im Mai zum 3:1 gegen Aachen in der Mini-Arena hatte diese besondere Robben-Qualität.
Bis Hamburg hat sich allerdings wenig über die tollen Leistungen Beisters herumgesprochen.
„Vom HSV hat sich die ganze Zeit keiner gemeldet“, sagt Beister, der ein weiteres Spieljahr von den Hanseaten an Fortuna ausgeliehen ist.„Über die Rückkehr mache ich mir nicht einen Gedanken.“ Wichtiger sei ihm da schon die U 21-Nationalmannschaft. „In der C-Jugend wurden wir gefragt, wer denn mal für Deutschland spielen wolle. Alle haben aufgezeigt, nur einer hat es geschafft“, sagt Beister. „2013 ist die U 21-Europameisterschaft. Ich glaube fest daran, dann dabei zu sein.“
Bezeichnend für seine enorme Entwicklung war die Szene beim drittletzten Saisonspiel in Karlsruhe, als er einen Sprint durchgezogen hat und vom KSC-Torhüter im Strafraum von den Beinen geholt wurde. „Da hätte ich zu Beginn der Saison zurückgezogen. Inzwischen weiß ich, da muss ich hingehen.“ Das war damals nach einem 0:2-Rückstand die Schlüsselszene. Die Fortuna spielte dort auch dank Beisters Entschlossenheit 2:2. Seine Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen. Es würde sogar Sinn machen, den ausgeliehenen Beister möglichst schnell zu verpflichten. Jetzt wäre er vielleicht noch zu bezahlen.