Beister: Hamburger Jung mit Düsseldorfer Herz
Hamburg (dpa) - Seine besten Fußballer-Jahre erlebte Maximilian Beister bislang in Düsseldorf. Am Rhein schoss der vom Hamburger SV ausgeliehene Profi Tor um Tor und trug maßgeblich zum Aufstieg des Zweitligisten in die Bundesliga bei.
18 Treffer erzielte er in seinen zwei Fortuna-Jahren.
„Fortuna hat mich fürs Leben geprägt“, gesteht Beister. Mittlerweile ist er zurückgekehrt und rennt für den HSV auf der linken Mittelfeldseite. Das Toreschießen fällt dem 22-Jährigen trotz emsiger Bemühungen aber schwerer als bei den Fortunen.
In Düsseldorf hatte er sich bei der Aufstiegsfeier selbst als „glücklichster Mensch der Welt“ ausgerufen. Ein besonderes Gefühl ergriff ihn deshalb schon, als am 13. Spieltag alter und neuer Arbeitgeber aufeinandertrafen. „Ich habe nur positive Erinnerungen“, berichtet der Linksfuß. Dass es an den ersten zwölf Spieltagen noch nicht mit einem Torerfolg geklappt hatte, kommentierte Beister gelassen: „Ich habe keinen Grund, verzweifelt zu sein.“ Trainer Thorsten Fink bestärkt ihn darin. „Maxi muss Geduld haben“, rät der Coach.
Zunächst hatte Fink den gebürtigen Göttinger auf der Bank gelassen. Acht Kurzeinsätze in der zweiten Halbzeit konnten den Trainer nicht überzeugen. Da reiften in Beister schon wieder Gedanken, er wäre vielleicht in Düsseldorf besser aufgehoben. „Ich kann verstehen, dass Maxi öfter spielen möchte“, räumte Sportchef Frank Arnesen ein. „Auch in Düsseldorf war er nicht sofort erste Wahl. Wir sind auf jeden Fall überzeugt von ihm. Wir planen mit ihm für die Zukunft.“
Seither darf Beister, der sich nach der Zweitliga-Wohlfühlphase erst an das raue Klima in der Bundesliga gewöhnen muss, in der Startelf ran. Beim HSV will man auch nicht das Risiko eingehen, das nächste unzufriedene Talent an die Konkurrenz zu verlieren wie einst Alexander Meier (Eintracht Frankfurt), Sidney Sam (Bayer Leverkusen) oder Maxim Choupo-Moting (Mainz 05).
Beister braucht Erfolgsmomente, um lockerer auf dem Platz zu werden. Verpasste Möglichkeiten verunsichern den U-21-Nationalspieler. Auffällig, dass er gegen Mainz deutlich besser zum Zuge kam, nachdem ihm die Vorlage zum siegbringenden Tor der Hamburger (1:0) geglückt war.
Für Beister waren die Lehrjahre in Düsseldorf ein Glücksfall. „Ich habe mich da auch abseits des Fußballplatzes entwickelt und richtig gute Freunde gefunden“, resümierte er den Karriereabschnitt. In Hamburg wurde das nächste Ausbildungskapitel aufgeschlagen. Gelernt hat er auch dort schon einiges. Beister: „Ich weiß jetzt besser, wie ich mich defensiv zu verhalten habe.“