Fortuna peilt gegen HSV ersten Heimsieg an
Düsseldorf (dpa) - Das Hochgefühl des Aufstiegs ist verschwunden. Fortuna Düsseldorfs Fußballer und Trainer Norbert Meier finden sich vor dem 13. Bundesliga-Spieltag mit dem Freitag-Duell gegen den Hamburger SV im Abstiegskampf wieder.
Den sechs Auftaktbegegnungen ohne Niederlage folgte ein schmerzhafter Niedergang: Seit dem 0:1 in Mainz am 6. Oktober gab es vier weitere Spielverluste und nur ein Remis.
Besonders die krassen Pleiten gegen Bayern München (0:5) und den VfL Wolfsburg (1:4) sowie die jüngsten Wirrungen um Leihspieler Andrej Woronin taten weh. Für seine „Stinkefinger“-Aktion der vergangenen Woche gegen ein Kamerateam wurde Woronin vom Verein offiziell „ermahnt“, Manager Wolf Werner entschuldigte sich im Namen des Clubs für die Entgleisung Woronins.
Sportlich hält Meier das Team für intakt: „Es lebt“, sagte der Coach am Donnerstag, obwohl dem Aufsteiger in Bremen (1:2), gegen Hoffenheim (1:1) und in Leverkusen (2:3) trotz Überzahl kein dreifacher Punktgewinn gelang und die Fortuna weiter auf den ersten Heimsieg nach der Rückkehr in die Erstklassigkeit wartet. „Wir werfen nicht nur mit Wattebäuschchen, sondern es muss auch mal knallen“, forderte Meier ein energischeres Auftreten seiner Elf.
Der HSV ist momentan nicht unbedingt der willkommenste Konkurrent: Seit vier Gastspielen ist die Mannschaft von Chefcoach Thorsten Fink ungeschlagen und blieb dabei dreimal ohne Gegentor. Die Hamburger haben sich eine Formel zurechtgelegt: Freitagsspiel + Flutlicht + Aufsteiger = Spaß und möglichst drei Zähler. Zwar ist niemand so vermessen, schon vor Anpfiff vom sicheren Sieg zu sprechen, doch Trainer und Kapitän machten keinen Hehl aus ihrem Vorhaben.
„Düsseldorf ist eine Aufgabe, die lösbar ist“, formulierte Fink und erinnerte an die sieben Punkte, die er vor zwei Spieltagen als Ziel für die darauffolgenden drei Partien ausgegeben hatte. Vier Zähler davon haben die Norddeutschen bereits geholt. Zudem lobte der Trainer den Zeitpunkt des Spiels. „Ich habe gern am Abend gespielt. Irgendwie ist man dann immer voll da“, meinte der frühere Profi von Bayern München.
Heiko Westermann hält es ebenso. „Das sind die schönsten Spiele: Freitagabend, Flutlicht und wir können vorlegen“, sagte der Kapitän. „Das hat was von internationalem Feeling.“ Der Innenverteidiger sieht zwar Defizite in der Spielkultur des HSV („Wir müssen besser Fußball spielen“), lobt aber die gefestigte Defensive. „Wir lassen weniger Chancen zu. Wir geben den Gegnern keinen Platz zur Entfaltung.“ Der Grund dafür sei, dass der HSV über längere Zeit mit einer Formation ohne Rotation gespielt habe.
In der Abwehr gibt es allerdings einen Umbau, denn Linksverteidiger Marcell Jansen muss passen. Dafür rückt Nationalspieler Dennis Aogo erstmals nach zehn Partien wieder in die Startformation. Bei Düsseldorf fehlen die verletzten Oliver Fink, Du-Ri Cha und Dani Schahin. Auch für Stelios Malezas, der nach seinem Muskelfaserriss aktuell eingeschränkt trainiert, kommt ein Einsatz gegen Hamburg zu früh.