Fortuna: Dicht dran ist auch nicht genug
Fortuna ist auf den Relegationsplatz abgerutscht. „Wir können uns aber keine neuen Spieler schnitzen“, sagt Wolf Werner.
Düsseldorf/Bremen. Der Trainer lächelt tapfer den Frust weg. Norbert Meier hat den markdurchdringenden Ton des Bremer Schiffhorns von Sonntagabend noch in den Ohren. Das Torsignal für Werder-Treffer im Weserstadion erklang am Sonntag für seinen Geschmack deutlich zu oft. Der 54 Jahre alte Fortuna-Coach ärgert sich immer noch über die von seiner Mannschaft vergebene Chance, aus Bremen einen Punkt mitzubringen.
„Natürlich könnte ich jetzt über meine Spieler herfallen und ihnen an verschiedenen Szenen aufzeigen, was sie alles falsch gemacht haben“, erklärte Meier. „Aber wir müssen uns jetzt auf das Positive konzentrieren. Wir haben uns einige Kontergelegenheiten herausgespielt, aber bis auf die Szene, die zum Elfmeter führte, haben wir die Aktionen wieder einmal nicht konsequent bis zum Ende gespielt.“
„Es ist schon eklatant, dass es uns nicht gelingt, unsere Fehler abzustellen“, sagte Wolf Werner. „Natürlich haben unsere Spieler wenig Erfahrung in der ersten Bundesliga, sie sind noch in einem Lernprozess — aber die Spieler, die wir haben, müssen die Bundesliga schnell lernen.“
Der Sportvorstand der Fortuna betonte, dass man sich keine neuen Spieler „schnitzen kann“. Irgendwelchen Zugängen in der Winterpause erteilte der Sport-Vorstand der Fortuna eine klare Absage. Denn bis zur Winterpause sollte die Mannschaft mindestens noch neun Punkte holen, um den Abstand zum Mittelfeld nicht abreißen zu lassen.
Immerhin ist Stelios Malezas nach seinen langwierigen Oberschenkel-Problemen ins Lauftraining eingestiegen. Insgesamt scheint auffällig, dass die Mannschaft es nicht schafft, eine längere zahlenmäßige Überlegenheit zu Toren zu nutzen. „Dass wir zum dritten Mal hintereinander in einem Bundesligaspiel in Überzahl waren, ist mir erst hinterher klar geworden“, sagte Fortunas Mittelfeldspieler Axel Bellinghausen. „Wir machen das sicher nicht mit Absicht. Wir wollten alles vielleicht auch zu sehr erzwingen.“
Das Gegenteil war in Bremen der Fall. Es fehlte der Mut nachzurücken — und die in vorderster Front spielenden Kollegen zu unterstützen. Viele Abspielfehler lassen sich weiter darauf zurückführen, dass zu wenig Spieler an den Kontern beteiligt sind. Und ohne echte Spitze sind die Angriffe der Fortuna zu sehr von Robbie Kruses Schnelligkeit abhängig.