Beister — oder einer wie er

Norbert Meiers Plan mit Genki Omae ist noch nicht aufgegangen. Deshalb ist der Hamburger wieder Thema in Düsseldorf.

Düsseldorf. Im beginnenden Winter hatte Norbert Meier einen Plan. Schnelle Spieler, die wendig und trickreich den direkten Zugang zum Tor suchen und Fortuna Düsseldorf mehr Torgefährlichkeit verleihen — die wollte Meier nach Düsseldorf lotsen. Weil der Trainer genau in diesem Bereich ein Defizit entdeckt hatte.

Nun ist der Winter offenbar noch immer nicht zu Ende, aber am Ende des März darf man getrost ein kleines Fazit ziehen: Dieser Plan des Trainers ist so nicht aufgegangen. Vor allem der Japaner Genki Omae sollte eine solche Rolle erfüllen, noch aber scheint der 166 Zentimeter große Fußball-Zwerg aus Japan noch nicht so weit zu sein — erst vier Liga-Einsätz stehen zu Buche. So ist es fast logisch, dass sich Düsseldorf nach einem Spieler sehnt, der eben jene Fähigkeiten auf sich vereint und sie schon einmal im Düsseldorfer Trikot unter Beweis gestellt hat: Maximilian Beister.

Der — wie passend — scheint gerade beim HSV in Ungnade gefallen zu sein. Je nach Interpretation steht er nach bescheidenen Leistungen und Fünf-Spiele-Sperre nach Roter Karte bei HSV-Trainer Thorsten Fink entweder auf dem Abstellgleis oder wird mit erzieherischem Liebesentzug auf eine größere Zukunft in Hamburg vorbereitet.

Fest steht: Das Thema Beister ist in der Düsseldorfer Welt. „Dass er jetzt so lange pausieren muss, tut mir leid. Die Saison ist damit ja fast beendet für ihn“, sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier, angesprochen auf den deutschen U 21-Nationalspieler.

Sicher sei Beister im Sommer mit großen Erwartungen nach Hamburg zurückgegangen, bei der Fortuna habe er sich „prima entwickelt, ist gut ausgebildet worden“, befand Meier. Spekulationen über eine Rückkehr im Sommer mag der Trainer allerdings nicht weiter befeuern: „Er ist ein Spieler, der dem HSV gehört, alles weitere kann ich nicht kommentieren.“

Daraus mag man hören, dass Meier Beister gerne hätte, aber eben auch weiß um die vielgelagerten Interessen, die sich aus Karriereplanung eines Jungstars, den Plänen dessen Beraters und der Wertschöpfung durch den Hamburger SV ergeben. Beisters Vorliebe für Düsseldorf ist bekannt, ob das allein ausreicht aber fraglich. „Schlagen müsste man mich nicht, dass ich ihn zurücknehmen würde“, sagt Meier.

Klar ist aber auch: Beister hat Vertrag bis 2016, sein Wert wird sich auf etwa 2,5 bis 3 Millionen Euro belaufen. Und selbst, wenn ihn Hamburg abgeben wollte, gäbe es weitere Interessenten. So wird es in Düsseldorf bald lauten: Beister — oder aber einer wie er.