Benschop & Co steigern sich - aber noch nicht genug
Trainer Köstner hat die Bereitschaft, aber auch zu viele Fehler gesehen.
Düsseldorf. „Es war ein gutes Turnier bei super Bedingungen“, schwärmte Charly Benschop nach seinem ersten Wintercup im Trikot der Fortuna. Sein Trainer Lorenz-Günther Köstner war dagegen überhaupt nicht angetan. Das lag vor allem an den Leistungen seiner Mannschaft, die er sehr kritisch im Vergleich mit den höherklassigen Gegnern bewertete. „Wenn man zwei solche vermeidbaren Gegentore aus dem laufenden Spiel erhält und im Elfmeterschießen den entscheidenden Versuch vergibt, hat man es auch nicht anders verdient.“
Zudem habe seiner Mannschaft die Konsequenz vor dem gegnerischen Tor gefehlt und sprach dann auch noch Charly Benschop an, der mehrere Chancen nicht hatte nutzen können. „In solchen Situationen, als er mehr oder weniger allein vor dem Braunschweiger Torhüter auftauchte, muss er dann auch einmal treffen.“
Dem Gastgeber konnte man zunächst die Verunsicherung und das mangelnde Selbstvertrauen deutlich anmerken. Durch eine verbesserte Raumaufteilung im Mittelfeld und für Köstner auch durch die Präsenz von Kapitän Andreas Lambertz kamen allerdings beide Gegner nur selten zu gefährlichen Angriffen. Und nach dem Tor zum 1:1 war zu bemerken, dass eine gewisse Spielfreude in die Aktionen kam.
„Die Bereitschaft war in beiden Spielen zu sehen, das war ganz anders als in Leverkusen“, sagte Köstner. „Aber da gehörte auch nicht viel zu und war heute Grundbedingung.“
Die Erkenntnisse aus dem Wintercup vor dem Beginn des Trainingslager wurden deutlich. Auf der Torwartposition gibt es ein Luxusproblem: „Michael Renisng hat hervorragende Reflexe gezeigt“, lobte Köstner Fortunas Nummer 2. Die Innenverteidigung ist anfällig, zu langsam und nicht stellungssicher genug. Tobias Levels ist gesetzt, weil er sich auf das Wesentliche konzentriert, Leon Balogun macht auf links nicht die beste Figur und kann nur eine Notlösung sein.
„Oliver Fink ist noch zu nervös und verliert zu viele Bälle“, sagte der Trainer. Kapitän Lambertz zeigt endlich aufsteigende Form, der rechte Flügel ist mit Tugrul Erat gut besetzt, auf der linken Seite gibt es keinen Pendant zu ihm. Im Sturm ist Benschop gesetzt, Bancé und Hoffer werden um den zweiten Platz kämpfen müssen.