Blitzheilung und Rote Karte
Olivier Caillas sorgt beim 1:1 zwischen der Fortuna und Aalen für die Aufreger.
Düsseldorf. Der Nikolaustag 2008 wird Olivier Caillas wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Nachdem der Tag mit der Blitzheilung seiner Muskelverletzung in der Wade so "wundervoll" angefangen hatte, ging er auf dem Rasen der Arena in der Schlusssekunde mit einer Gelb-Roten Karte und einer großen Enttäuschung zuende. "Ich hatte absolut nicht damit gerechnet, dass er auflaufen könnte", sagte Norbert Meier über seinen Mann auf dem linken Flügel, der mäßig spielte, mitverantwortlich für die entscheidenden Szenen war und schließlich wieder einmal seinem aufbrausenden Temperament Tribut zollen musste.
Riskante Aktionen und mangelnde Einsatzbereitschaft
Nicht nur Caillas hatte Probleme, sich in diesem Spiel gegen einen biederen Gegner aus Aalen zurechtzufinden. Die Fortuna wurde dem Anspruch, zuhause eine Macht zu sein, in der ersten Hälfte nie gerecht. Die Spielanteile von gerade einmal 35 Prozent erklären die Enttäuschung der Fans. Denn der Trainer hatte im Vorfeld von dem Willen gesprochen, im letzten Heimspiel des Jahres unbedingt gewinnen zu wollen.
Nachdem Caillas nach einer halben Stunde einen gefährlichen Konter auf Kosten eines mit Gelb bestraften Fouls hatte verhindern können, fiel dann mit dem Halbzeitpfiff doch noch der folgerichtige Treffer für die Gäste. Die Abwehr einschließlich Michael Melka passte nicht auf, und die Fortunen kassierten das dumme 0:1 und eine "aufbauende Halbzeitansprache" des Trainers. Vor allem die "Spielfreude" von Caillas und Jens Langeneke im eigenen Strafraum mit folgendem Ballverlust dürfte für Gesprächsstoff gesorgt haben.
"Zum Glück hat die Mannschaft im zweiten Durchgang ein ganz anderes Gesicht gezeigt", sagte Norbert Meier, der nach dem gesamten Spielverlauf mit dem Punkt zufrieden war, obwohl seine Mannschaft sich doch noch einige Möglichkeiten herausspielen konnte, ohne wirklich zu überzeugen.
Das Spiel der Fortuna lief oft über links, weil auf der rechten Seite kaum Gefahr entstand. Der zur Halbzeit eingewechselte Ahmet Cebe konnte nicht nachweisen, dass der Trainer mit seiner Nichtberücksichtigung eventuell einen Fehler gemacht hatte. Caillas auf der anderen Seite hatte zwar auch beileibe keinen Sahnetag erwischt, aber letztlich gingen alle gefährlichen Szenen von ihm aus. Dazu zählten auch die ruhenden Bälle. Nur einmal allerdings konnten die Fortunen ihre Lufthoheit im gegnerischen Strafraum zu einem Treffer nutzen. Eine Caillas-Flanke verwertete Ranisav Jovanovic, der beste Offensivspieler der Gastgeber, sieben Minuten vor Ende zum 1:1.
Am Beispiel von Olivier Caillas, der sich zum Schluss nicht mit dem insgesamt enttäuschenden einen Punkt abfinden konnte und nach Meckern Gelb-Rot sah, erklärte Norbert Meier das augenblickliche Problem. "Wie bei Olivier fehlt der ganzen Mannschaft derzeit die Fähigkeit, über 90 Minuten konstant zu spielen."