Büskens prüft Wegkamps Geduld
Der Stürmer ist nach guter Vorbereitung erneut nur Ersatz. Der Club schaut sich nach weiteren Angreifern um.
Düsseldorf. Gegen Köln war es die 91., eine Woche zuvor bei der Premiere gegen Energie Cottbus immerhin die 71. Minute. 20 von 180 Minuten also hat der Einwechselspieler Gerrit Wegkamp für Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf in dieser Saison absolviert. Genug ist das dem 20-Jährigen nicht. Weil er sich nach einer guten Vorbereitung erhofft hatte, im Sturm der Düsseldorfer ersten Elf einen Platz zu finden.
„Ich habe die Vorbereitung gespielt, um mich zu zeigen und finde, es ist gut gelaufen“, sagt Wegkamp. Ähnlich ist das in der vergangenen Saison gelaufen, dann aber verzeichnete Wegkamp unter dem Trainer Norbert Meier nur drei Erstliga-Einsätze — und spielte zumeist bei den Amateuren.
Da kann die Parallele schon mal frustrieren, jetzt aber wähnt sich der Jungprofi weiter als in der vergangenen Saison. „Die beiden Einsätze gegen Cottbus und Köln zeigen mir, dass es sich lohnt, jeden Tag Gas zu geben. Ich will mich weiterentwickeln, will mich zeigen. Und dann hoffe ich, dass die Wahl bald auf mich fällt“, sagt Wegkamp, der sich mit dem Trainer Mike Büskens auf einem guten Weg wähnt.
„Ich komme gut mit dem Trainer klar, er hilft mir auch in persönlichen Gesprächen weiter. Sei es, wie ich mich auf dem Platz verhalten muss, oder, dass ich weiter an meinem Körper arbeiten muss.“
Gerade in diesem Bereich scheinen Charlison Benschop und Stefan Reisinger noch Vorteile zu haben. Wegkamp arbeitet hart an seinem Körper, kräftiger ist er schon geworden. „Vor drei Jahren konnte man mich noch fünfmal in die Tür stellen.“ Lange habe er unterklassig gespielt, war in Osnabrück für ein Training fünf Stunden unterwegs. „Da blieb kaum Zeit für Krafttraining.“ Jetzt spiele er erst seine zweite professionelle Saison.
„Der Weg kann und soll noch nicht zu Ende sein“, sagt Wegkamp, der weiß, dass er auf sich aufmerksam machen muss, wenn die Chance kommt.
Es ist kein Geheimnis, dass Büskens einen weiteren Stürmer will. Der montenegrinische Teststürmer Luka Rotkovic (25) vom FK Morna Bar soll es nach den Eindrücken von drei Trainingseinheiten wohl nicht werden. Aber es wird ein anderer folgen.
Wegkamp ficht das nicht an. Warum auch? Er ist mit 20 Jahren der Jüngste in der Fortuna-Sturmformation. „Wenn es irgendwann mal so ist, dass es nicht geklappt hat, dann muss man sich das eingestehen und analysieren, was man für Fehler gemacht hat.“ Aber so weit ist es noch nicht.