Köln und Düsseldorf trennen sich im Derby 1:1
Köln (dpa) - Das mit Spannung erwartete 55. rheinische Fußball-Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf ist mit einem verdienten 1:1 (0:1) zu Ende gegangen. Vor 50 000 Zuschauern in der Kölner Arena brachte Charlison Benschop die Fortuna in der 12. Minute in Führung.
Anthony Ujah gelang in der 67. Minute das 1:1. Nach der Heimpremiere des neuen Kölner Chefcoachs Peter Stöger und des in Düsseldorf geborenen FC-Managers Jörg Schmadtke hat Köln aus zwei Spielen zwei Punkte. Erstliga-Absteiger Düsseldorf kommt bislang nach zwei Zweitliga-Spieltagen auf vier Zähler.
Die Trainer schienen mit der Punkteteilung zufrieden. Stöger hielt im TV-Sender Sky fest, dass sein Team in den ersten 45 Minuten „nicht gut genug“ war. „Die letzte halbe Stunde hat mir dann Spaß gemacht als Trainer. Da kann man aufbauen drauf“, sagte er. Mike Büskens, der die Düsseldorfer in die Eliteklasse zurückführen will, räumte am Ende angesichts vermehrter Kölner Möglichkeiten ein, „dass es eng für uns war“.
Das erste Ligaduell der rheinischen Rivalen seit 5210 Tagen, von der DFL als „Risikospiel“ eingestuft, begann mit einer eindrucksvollen Zeremonie: Den Leistungen des am 15. Juni gestorbenen FC-Idols Heinz Flohe zollten die Fans im ausverkauften Kölner Stadion und die Spieler mit 60-Sekunden-Applaus anstelle einer Schweigeminute ihren Respekt. Zu Ehren des Weltmeisters von 1974 trugen die Kölner am Sonntag Trauerflor.
Im Spiel hatten die FC-Profis erkennbar viel Respekt vor der überlegenen Fortuna, die früh in Führung ging. Gegen Stefan Reisinger konnte Keeper Timo Horn eine Woche nach seinem schweren Patzer beim 1:1 von Dresden noch klären, gegen Benschops Nachschuss aus kurzer Distanz war er machtlos.
Düsseldorf, bei Büskens' Premiere auf der Bank am Montag 1:0-Sieger gegen Cottbus, agierte lange souverän. Erst von der 55. Minuten an fand die Gastgeber-Elf besser in die Partie und bedrängte den Absteiger mehr und mehr. Doch die Stöger-Elf hatte auch Glück: Roman Golobart (60.) bekam den Ball an die Hand, der von den Fortunen geforderte Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Knut Kircher blieb aus. Kurz danach verhinderte Horn gegen Mathis Bolly das 0:2. Dann traf Ujah, der auch anschließend brandgefährlich blieb.
Trotz teilweise provozierender Aktionen beider Fanlager vor der Renaissance des rheinischen Klassikers nach mehr als 14 Jahren blieb es am Spieltag relativ ruhig. Ein geplanter Fußmarsch von etwa 1200 Fortuna-Anhängern Richtung Stadion wurde verhindert, größere Ausschreitungen blieben aus. Die Polizei hatte im Vorfeld eine „Null-Toleranz“-Strategie gegen gewaltbereite Anhänger aus beiden Städten angekündigt.