Charly Benschop: „Wir sind noch kein Meister“

Trotz des Jubels über den wichtigen Sieg sind Spieler und Trainer nicht zufrieden.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Charly Benschop musste nicht lange überlegen: Die „Humba“ mit den Fortunafans sei schon deutlich schwerer gewesen als die zwei Tore gegen den 1. FC Heidenheim zu erzielen, sagte der niederländische Fußballprofi. Also jenes einstudierte Siegesritual mit anschließendem Täteräää-Tanz, bei dem Benschop nach dem 3:2 des Fußball-Zweitligisten den Vorsprecher am Arena-Mikrofon geben musste.

„Ich war ziemlich platt und hätte ja lieber Axel (Bellinghausen) den Vortritt gelassen, denn er hat auch ein Riesenspiel gemacht“, sagte Benschop. Zumindest sagte ihm sein Mannschaftskollege die entsprechenden Sprüche vor, die er artig in inzwischem ganz gutem Deutsch ins Arena-Viereck rief.

Fortuna Düsseldorf bejubelt den ersten Heimsieg der Saison
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Tatsächlich müssten die beiden Tore dem Berufsfußballer deutlich leichter gefallen sein. Denn die Unterstützung dabei war auch perfekt. „Natürlich bin ich glücklich, dass ich getroffen habe. Aber ich habe auch zwei richtig gute Vorlagen bekommen.“ Beim ersten Treffer war es eben jener Bellinghausen, von Lukas Schmitz in den Strafraum geschickt, der mit entschlossenem Nachsetzen die Kugel vor FCH-Torwart Jan Zimmermann erwischt und zur Mitte befördert hatte. Den zweiten Treffer legte Michael Liendl uneigennützig auf — wieder hatte Benschop zentral keine große Mühe, ins Netz zu treffen.

Sein Trainer Oliver Reck war hinterher zwar entsprechend glücklich. Aber eben nur, weil der von ihm eingewechselte Joel Pohjanpalo das 3:2 erzielt hatte.

„Wir hatten oft die Möglichkeit, den Deckel schneller draufzumachen, aber wir haben uns bei den Gegentoren nicht so angestellt, wie es abgesprochen war.“ Wobei es immer schön sei, wenn man so etwas nach einem Sieg analysieren und im nächsten Spiel besser machen könne.

Ganz ohne kritisches Wort wollte auch Doppel-Torschütze Charly Benschop nicht das Spiel betrachten: „Wir hätten es uns einfacher machen können, wenn wir uns diese Fehler bei den Gegentoren nicht erlaubt hätten.“ Bei aller Vorfreude über das kommende Spitzenspiel beim VfL Bochum am Donnerstag: „Wir sollten ruhig bleiben und unseren Job machen.

Drei Siege in Serie heißen nicht, dass wir Meister geworden sind.“ Sagte es und schleuderte mit einer unkonzentrierten Handbewegung zwei Aufnahmegeräte zu Boden. „Ich habe ja gesagt, ich bin ziemlich platt.“ Aber eben auch glücklich, dass er die „Humba“ überstanden und seinem Team zum dritten Sieg in Serie verholfen hatte.