Der Gegner: Karlsruhe nach Desaster in Aue auf Überholspur
Team von Sportsdirektor Jens Todt hat nach dem 0:3 in Sachsen richtige Lehren gezogen.
Düsseldorf. Jens Todt kann sich bestens in die Lage von Fortuna Düsseldorf versetzen. „Auch wir haben beim FC Erzgebirge Aue mit 0:3 verloren“, sagte der Sportdirektor des Karlsruher SC und erinnerte sich im Gespräch mit der WZ an die bislang schlechteste Leistung des Aufsteigers in dieser Saison. Das war Ende September und diente offenbar als Weckruf. „In dieser Liga, die so eng ist wie nie zuvor, darf nie verschnauft werden. Ansonsten ist man sofort wieder unten drin“, sagte Todt.
Genau das aber soll vermieden werden. Denn auch wenn der KSC Aufsteiger ist, der Klassenerhalt als alleiniges Ziel ist Trainer Markus Kauczinski zu wenig. Also impfte der 43-Jährige seinen Spielern noch einmal eindringlich ein, immer alles abzurufen. Mit Erfolg — in den sechs Begegnungen nach der „Haue von Aue“ holten die Badener elf der 18 möglichen Punkte. Seit fünf Partien ist der KSC unbesiegt. „Wir sind ein gutes sowie laufstarkes Kollektiv und haben unser Prunkstück in der Defensive. Alle Spieler arbeiten auch nach hinten, so dass wir aktuell mit die zweitbeste Abwehr der Liga besitzen“, sagte Todt.
Dies soll auch nach der Begegnung mit der Fortuna so bleiben. Dabei helfen möchte ausgerechnet ein gebürtiger Düsseldorfer Junge. „Wir spielen inzwischen ein konsequentes System und stehen kompakt. So ist es für jede Mannschaft sehr schwer geworden, gegen uns Tore zu erzielen. Und natürlich wollen wir auch für die Fortuna dieser richtig unangenehme Gegner sein“, sagte Abwehrspieler Kai Schwertfeger.
Der 25-Jährige kam in der Jugend vom Mettmanner SC zur Fortuna, für die er von 2007 bis 2012 in der zweiten Mannschaft 85 Spiele sowie bei den Profis derer 38 absolvierte. Den großen Durchbruch schaffte er allerdings nicht. Sein Vertrag wurde nach dem Bundesliga-Aufstieg 2012 aufgelöst. Nach einem Jahr bei Alemannia Aachen wechselte er im vergangenen Sommer zum KSC, wurde dort in den bisherigen 15 Spielen aber lediglich sechsmal eingewechselt. In seiner Heimatstadt würde Schwertfeger gerne zum Einsatz kommen. „Ich habe noch nie gegen Fortuna gespielt, das wäre schon etwas Besonderes.“
Schließlich beschäftigt er sich noch immer intensiv mit seinem Ex-Klub und hat daher auch eine Erklärung für dessen Krise. „Am Anfang der Saison war Fortuna ein klarer Aufstiegsfavorit und eigentlich hat die Mannschaft ja auch die Qualität dazu. Aber offenbar finden sich die Spieler in der Zweiten Liga nicht so zurecht, wie sie es sich gedacht hatten.“
Beim Karlsruher SC lässt sich davon jedoch niemand blenden. „Gerade nach dem bitteren Auftritt im Erzgebirge werden die Düsseldorfer sicher mit Schaum vor dem Mund auflaufen“, sagte Todt und weiß, wovon er spricht. Seinem KSC hat das Erlebnis Aue schließlich gut getan.