Die Abwehr bereitet Sorgen
Derby Cup: Beim 0:1 gegen Aachen und beim 1:2 gegen Leverkusen fällt bei Fortuna die fehlende Abstimmung auf.
Düsseldorf. Jens Langeneke wollte es nicht wahrhaben. Fortuna offenbarte gestern dort Schwächen, wo sie in der vergangenen Saison überragende Leistungen gezeigt hat - in der Defensive.
Der Abwehrchef von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf erklärte, dass sein Team eine Woche vor dem Saisonstart überall naturgemäß noch Schwächen haben müsse.
"Nächste Woche beim Pokalspiel in Koblenz spricht kein Mensch mehr von Aachen. Dann zählt es doch erst", sagte der Routinier. "Wir werden auch in dieser Saison ganz sicher keine Probleme in der Abwehr haben."
Doch Langeneke muss offensichtlich auch spielen, denn mit Tiago und Lukimya im Defensivzentrum gab es unzählige Abstimmungsprobleme. Und als der Brasilianer Tiago so verdient wie unnötig Gelb-Rot gesehen hatte, nutzten die Aachener den Raum und brachten Fortunas Defensive auch mit Langeneke mehrfach ins Schwimmen.
"In Unterzahl tun sich eben Löcher auf. Und gegen Nationalspieler wie Helmes und Kießling sieht man dann im zweiten Spiel nicht immer gut aus", sagte Langeneke und nahm damit seine Kollegen in Schutz, die im zweiten Spiel gegen Leverkusen viel ruhiger agierten und erst in der Schlussphase die 1:0-Führung verspielten. "Wir werden die richtigen Stellschrauben anziehen", sagte Langeneke im Brustton der Überzeugung.
Die Verunsicherung wurde noch verstärkt durch eine Vielzahl von Fehlpässen vor allem in der ersten Begegnung gegen starke Aachener. Auch die Torhüter hatten nicht ihren besten Tag. Michael Ratajczak, der bei einigen Flanken der Gastgeber unsicher wirkte, wollte die Niederlagen ebenfalls nicht überbewerten: "Wir werden die Dinge unter der Woche ansprechen und die richtigen Schlüsse ziehen."
Der Konkurrent im Kampf um die Nummer 1, Michael Melka, sah beim Ausgleich zum 1:1 der Leverkusener im zweiten Spiel nicht gut aus, als er mit einer Flanke von Augusto rechnete und sich den Ball ins eigene Tor faustete.
"Wir haben genügend positive Aspekte gesehen", sagte Fortunas Trainer Norbert Meier. So auch im Spiel nach vorne, wo Patrick Zoundi auf sich aufmerksam machte. Ihm gelang auch gegen Leverkusen das 1:0, nachdem Marco Christ einen Elfmeter kurz zuvor nicht hatte verwandeln können. "Wir haben noch Zeit, und ich bin froh, dass man die Dinge so deutlich gesehen hat, an denen wir noch arbeiten müssen."